Bei ihrer Rundfahrt quer durch die Republik machte das Deutschlandradio Kultur Station in Marxloh. Live wurde vom Johannismarkt und aus den Räumen des Medienbunkers gesendet.

Die Entwicklung des Stadtteils und das Ruhr 2010 Jugendprojekt „Next-Generation“ waren die Themen der Sendung.

Über viele Jahre hinweg galt Marxloh als die Bronx des Ruhrgebietes, aber den Radiomachern ging es nicht um die stereotypen Klischees, die den Stadtteil stigmatisieren. Es war der positive Wandel, der sich seit einigen Jahren bemerkbar macht, um den sich alles drehte. „Seit einigen Jahren ist hier vielmehr vom Wunder von Marxloh die Rede“, betonte Moderator Olaf Kosert. Gemeint ist natürlich die größte Moschee Europas, die hier unproblematisch im Dialog mit allen Bevölkerungsgruppen errichtet wurde. Aber ebenso die Brautmodenmeile auf der Weseler Straße und der Medienbunker, der als Teil von Ruhr 2010 viel kreatives Potenzial in den Stadtteil gebracht hat.

Das kam auch deutlich während der Diskussionsrunde mit Muhammed Al (Vorstandsvorsitzender der DITIB-Merkez-Moscheegemeinde), Hartmut Eichholz (Stadtteilmanager der Entwicklungsgesellschaft Duisburg), Wolfgang Köhler (Vertreter der katholischen Gemeinde St. Peter und Paul) und Asli Sevindim (WDR-Moderatorin und künstlerische Direktorin von Ruhr 2010) zur Sprache.

„Wir haben eine hervorragende Teamarbeit geleistet“, so Muhammed Al. Gegen die jüngste Kritik an der Moscheegemeinde musste sich der Vorsitzende aber auch wehren. „Die Ängste muss man verstehen“, gestand er ein. Trotzdem muss jede Kritik berechtigt sein und die Gemeinde zeigte sich von Anfang an offen und transparent. Rund 200 000 Besucher, die die Moschee bislang aufgesucht haben, sind aus Sicht von Muhammed Al ein deutliches Zeichen für diese Haltung.

Asli Sevindim wehrte sich gegen die Phrase des Wunders von Marxloh: „Man will nicht für Normalität gelobt werden“, sagt sie. Dabei ist die reibungslose Entstehungsgeschichte eng mit der Normalität des multikulturellen Miteinanders in Marxloh verbunden.

Musikalisch ging es ebenso multikulturell einher. Die deutsch-italienisch-belgische Angelo Gregorio-Band spielte unter dem strahlend blauen Himmel auf dem Johannismarkt ihre eingängigen Songs.