„Wir sind sehr zufrieden“, sagt Maik Dünow. Nach vier Tagen in Walsum in der Rheinaue ist der Schafzüchter am Montag mit seinen 200 Schafen weitergezogen.
Dabei war das mit dem Weiterziehen erst einmal leichter gesagt als getan: denn die Herde musste den Rhein überqueren. Aber mit der Rheinfähre war das kein Problem. Es ging auch kein Tier über Bord. Platz war ohnehin genug, meint Maik Dünow: „Wir hätten auch doppelt so viele Tiere drauf bekommen.“
Der Zug hatte diesmal nur eine kleine Etappe: denn auf der anderen Rheinseite war auch schon wieder Schluss. In Orsoy ist der Staffelstab an Züchter Franz Eickermann weitergegeben worden. Der macht dann mit seinen Tieren die nächste Etappe. 10 bis 15 Kilometer täglich schafft so eine Schafherde durchaus, meint Dünow.
Am Ende des Weges steht das Europaparlament in Brüssel. Hier wollen Europas Schäfer Politiker auf den Unsinn hinweisen, den die Euro-Bürokraten dem kleinsten Tierzüchterverband aufgedrückt haben. Aus Berlin war jedenfalls Unterstützung signalisiert worden: die Bundestagsabgeordneten Friedrich Ostendorf und Bärbel Höhn (Grüne) sowie Hans Pflug (SPD) waren am Protesttag in der Rheinaue mit dabei.
Aber erst später in der Praxis wird sich zeigen, ob Schafherden demnächst der Vergangenheit angehören werden. Denn die Zuschusspraxis Europas lässt für Schafe nur noch Platz in den Bilderbürchern.