Duisburg. .
14 Jahre, nachdem der britische Lichtkünstler Jonathan Park die weltweit beachtete Lichtinstallation im Landschaftspark Nord geschaffen hat, kehrt er nach Meiderich zurück. Als Gast - aber auch als Ratgeber bei der Erneuerung der Anlage.
„Was Jonathan Park hier geschaffen hat, ist Kunst. Und die verändert man nicht einfach, ohne den Urheber zu fragen“, stellt Landschaftspark-Prokurist Dirk Büsching klar. Deshalb stand für ihn und seinen Kollegen Ralf Winkels fest: „Wenn wir die Anlage erneuern, müssen wir Jonathan Park dazu holen.“ Das hatten die Manager des Parks im vergangenen Jahr angekündigt. Und sie haben Wort gehalten: Am Montagnachmittag reiste der Brite mit dem Flugzeug an, um sich sein Großkunstwerk wieder einmal anzusehen und um sich informieren zu lassen, mit welcher Technik künftig das stillgelegte Hüttenwerk an- und ausgeleuchtet werden soll.
Ganz bescheiden steht er da, fast wie ein kleiner Junge, mit großen Augen. „Ich kann’s kaum erwarten, dass die Sonne untergeht“, sagt der Mann, der weltweit als Meister des Lichts einen Namen hat. Denn: Wenn die Sonne verschwindet und die Dämmerung beginnt, dann schaltet sich die Lichtinstallation automatisch ein und sorgt für magische Stimmung auf dem 200 000 Quadratmeter großen Gelände.
Neue Technik
Aber: Bevor der heute 68-Jährige sein Werk wieder einmal bestaunen kann, gibt es in einer der Hallen erstmal ein Häppchen zu Essen. Und Informationen von Lichtexperten, die ihre neue Technik mitgebracht haben und sie dem Künstler vorstellen. Früher leuchtete man eher flächig mit gigantischen Strahlern solche Bauwerke an. Das kostete ein Menge Strom.
Außerdem waren und sind solche Lichtanlagen reparaturanfällig, zudem geben die Leuchtstäbe schnell den Geist auf. Anders die neue LED-Technik: Sie eignet sich bestens, um mit wenig Energie sehr viel Licht zu erzeugen. Und ist zudem langlebig und eröffnet Möglichkeiten, die man vor einigen Jahren für undenkbar hielt. So lässt sich die Farbe des Lichts auf Knopfdruck ändern. Und: Statt große Flächen auszuleuchten (was aber immer noch geht), kann man nun auch ganz filigrane Strukturen herausarbeiten.
„Der Traum geht weiter“
Das begeistert Jonathan Park. „Der Traum geht weiter“, sagt er. Und meint damit: Sein Kunstwerk wird weiterhin Bestand haben. Es ist sein bislang größtes und dauerhaftestes. Und er ist immer noch begeistert. Ist sich aber sicher, dass die neue Technik das Werk noch stimmungsvoller, noch anziehender macht. Zumal man mit Lichtspielen noch mehr Stimmung erzeugen könne. Der Brite will den Duisburgern gar nicht so sehr ins Handwerk pfuschen. Aber einen Wunsch sprach er gleich zu Beginn seines Besuchs aus, als er erfuhr, welche Farbspiele und Effekte möglich werden: „Macht bitte keine Disko aus dem Park.“
600 000 Euro stehen dem Landschaftspark aus dem Konjunkturpaket II für die Lichterneuerung zur Verfügung. Das Geld ist bereits ausgegeben. Eine weitere Million Euro wird gebraucht, um alle Technik zu erneuern. Woher das Geld kommen soll? Dirk Büsching: „Eine gute Idee findet immer eine Finanzierung, hat Professor Ganser einmal gesagt.“
Bislang kostete die Beleuchtung pro Stunde 60 Euro, nach der Umstellung auf LED nur noch etwa 12 Euro.