Duisburg. .

Waghalsige Sprünge über meterhohe Erdhügel, spektakuläre Tricks mit dem Fahrrad und akrobatische Einlagen auf zwei Rädern: Die Dirt-Bike-Strecke auf dem Gelände des ehemaligen Freibades im Schwelgernpark in Marxloh ist das Sahnehäubchen der neu eröffneten Sportanlagen.

Neben dem frischangelegten Parcours verblassen das Beachvolleyball- und das Soccerfeld. Die Dirt-Anlage soll Jugendliche aus ganz Duisburg anziehen.

Bevor die Strecke aber eröffnet werden konnte, gab es noch einiges zu tun. Viel Arbeit haben rund 70 beteiligte Jugendliche in den Feinschliff der Erdhügel gesteckt.

Muskelkraft

Es reicht nämlich nicht aus, einfach ein bisschen Erde zu einer Hügellandschaft aufzuschütten. Wenn die Sprünge mit dem so genannten Dirt- oder Mountainbike gelingen sollen, dann brauchen die Sprungschanzen genau den richtigen Schliff. „Shaping“ nennt man es in der Dirt-Bike-Szene. „Für das Shaping braucht man Feingefühl, Erfahrung und viel Liebe zum Detail“, erklärt der professionelle Biker Marius Lenders.

Zwei Tage hat der Homberger die Kinder aus der Umgebung bei einem „Shape Camp“ in die hohe Kunst der Modellierung von Sprungschanzen eingeführt. „Eigentlich braucht man nur eine Schaufel für fünf Euro aus dem Baumarkt, die man dann mit einer Flex schärft“, weiß der Experte. Neben dem richtigen Werkzeug braucht man dann noch reichlich Muskelkraft und Ausdauer. Natürlich spielt der Blick für die Sprungelemente eine entscheidende Rolle.

Grob lassen sich die unterschiedlichen Hügel in „Table“ (Tisch) und „Double“ (Doppel) unterteilen und mehrere Sprungelemente bilden eine „Line“ (Linie). Der „Table“ besteht aus Sprungschanze, Mittelstück und Landehang. Der „Double“ hingegen setzt sich nur aus dem „Kicker“ (Absprunghügel) und einer Landung zusammen. „Die Sprungschanzen der langen Hügel müssen sehr flach sein, die der schmalen Hügel sehr steil“, sagt Marius Lenders.

Bis kurz vor Eröffnung gearbeitet

So gingen die Jugendlichen unter der Aufsicht des Experten ans Werk.

Noch kurz vor der Eröffnung durch die Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU), die das Projekt realisiert hat, waren die Kinder mit den letzten Arbeiten beschäftigt. Immerhin sollen die vier modellierten Hügelstrecken nicht nur den Ansprüchen von Amateuren genügen, sondern auch Profis ansprechen. Die einzelnen Sprunghügel sind zwischen einem halben und zwei Metern hoch und die Starthügel erreichen sogar eine Höhe von bis zu fünf Metern.

Allerdings ist es mit dem einmaligen „Shapping“ nicht getan. Durch Wind und Wetter und natürlich den täglichen Gebrauch lockert sich die Erde. Kurzum: Die Dirt-Bike-Strecke muss kontinuierlich gepflegt werden.