Duisburg. .
Wasser marsch hieß es am Samstagabend im Tauchcenter „Nullzeit“ in Meiderich. Zuvor bekamen mehrere Hundert Besucher die Gelegenheit, die zukünftige Unterwasserwelt trockenen Fußes zu besichtigen.
„Wir hatten den ganzen Tag jede Menge Andrang“, freut sich Rüdiger Di Bartolomeo, einer der beiden Chefs des Tauchcenters.
Von überall aus dem Ruhrgebiet kamen die Menschen nach Meiderich, um sich das einzigartige Becken anzusehen. Aber nicht nur Taucher waren es, die sich mit Begeisterung vom „Nullzeit“-Team durch die unterirdischen Gänge führen ließen, sondern auch ganz gewöhnliche Menschen. Die verspielte, detailreiche und originelle Tauchlandschaft beeindruckte alle Besucher gleichermaßen. „Es ist wirklich toll geworden“, kommentierte ein Besucher voller Begeisterung.
Pünktlich um 17 Uhr war es dann soweit. Der Moment der Wahrheit für das Team des Tauchcenters war gekommen. Die letzte Besuchergruppe wurde schnell durch das Taucher-Domizil geführt und die letzten losen Gegenstände weggeräumt, um dann die Luken für die Flutung zu öffnen.
Die ungewöhnlichen Aufbauten wie eine Kirche, eine kleine Stadt, eine Goldmine und ein Piratenschiff sind bislang einmalig in Deutschland. Dementsprechend können die mutigen Pioniere von „Nullzeit“ auf keine Erfahrungen zurückgreifen. „Es gibt zum Beispiel keinerlei Erkenntnisse, wie sich ein Sofa unter Wasser verhält.“, so Marcel Feldhaus, Co-Chef des Tauchcenters.
Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ein Mitarbeiter zwängte sich also in seinen Neoprenanzug, um in das Wasserbassin mit dem Ventil zu steigen. Minutenlang musste er an dem Regler drehen, bevor das kalte Nass endlich in die Anlage laufen konnte. „Wir müssen dabei vorsichtig sein, dass die ganzen Aufbauten nicht weggespült werden“, erklärt Marcel Feldhaus das behutsame Vorgehen. Und das Wasser schoss auch nicht aus dem Rohr heraus. Vielmehr plätscherte es gemächlich dahin. Zunächst kam den beiden Chefs des Tauchcenters, die mit einer Sektflasche ausgerüstet, das freudige Ereignis feierten, nur schwarze Brühe entgegen. „Das sind nur Ablagerungen, die sich in dem Rohr angesammelt haben“, versicherte Marcel Feldhaus. Später wird das Wasser in den Tauchkammern Trinkwasser-Qualität haben. Die Ablagerungen, die jetzt noch das Wasser trüb färben, sinken später auf den Grund hinab.
Die eine Luke zu öffnen, reichte aber nicht aus. Am Sonntag musste die nächste aufgedreht werden. Das Wasser, das durch die Schleusen hineinläuft, füllt die Anlage aber eh nur bis zum Grundwasserpegel auf.
Um später auf gut sieben Meter Tiefe zu kommen, müssen Pumpen noch ordentlich Wasser in die Katakomben leiten. Dazu rückt am kommenden Mittwoch eine Truppe mit zwei Geräten an, die pro Stunde 5000 Liter Wasser weiterbefördern können.