Duisburg. .
Zwischen der Veranstaltergemeinschaft des traditionellen Osterfeuers und dem Verein Hamborn 90-Fußball, auf dessen Platz das Feuer immer stattfand, gibt es Knatsch. Grund: Der Verein will den gesamten Überschuss aus der Veranstaltung. Bislang ging das Geld an soziale Zwecke.
13 Jahre lang herrschte in Neumühl am Ostersonntag eitel Sonnenschein. Jung und Alt, Groß und Klein waren auf den Beinen, um das Ereignis im Ortsteil bloß nicht zu verpassen: Das Osterfeuer auf dem Fußballplatz von Hamborn90.
„Wie jedes Jahr, so wollten wir auch in diesem Jahr wieder letzte Einzelheiten zum alljährlichen Neumühler Osterfeuer mit dem türkischen Vorstand von Hamborn90-Fußball absprechen“, sagt Kaufleutesprecher Tobias Kierdorf stellvertretend für die Osterfeuer-Veranstaltergemeinschaft. Die besteht aus der Aktionsgemeinschaft Neumühler Kaufleute, der CDU und der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß „Die Pilssucher“.
Aber: Der Sportverein habe eine Bedingung gestellt, die man abgelehnt habe. „Wir waren wie vor den Kopf gestoßen, als man uns mitteilte, man würde uns nur dann den Platz auf der Bezirkssportanlage im Iltispark zur Verfügung stellen, wenn der Verein Hamborn 90-Fußball den gesamten zu erwartenden Überschuss aus dem Osterfeuer erhielte.“
Bislang hatte es die Veranstaltergemeinschaft so gehalten: Nutznießer waren soziale Einrichtungen und Institutionen des Stadtteils, die jeweils ein Jahr im voraus von den Aktiven ausgewählt wurden. Dieses Jahr soll die Gemeinschaftsgrundschule an der Gartenstraße davon profitieren, außerdem das Fanfarencorps Neumühl, das gute Kinder- und Jugendarbeit leiste.
Das Ultimatum sei einem Rausschmiss gleichgekommen, finden die Neumühler Veranstalter - und ziehen Konsequenzen: Nun findet das Osterfeuer vor der Taubenhalle auf dem Festplatz im Bereich Gerling-/Barbarastraße statt. Und der Fußballverein, der schon mal Trikots und Geldzuwendungen, zudem für die Zurverfügungstellung des Platzes jeweils 200 Euro erhalten hat, geht leer aus.
Das stört den Verein nicht wirklich: In der Vergangenheit sei der Platz durch die Osterfeuerveranstaltung stark in Mitleidenschaft gezogen worden, der geringe Betrag habe nicht gereicht, um das Spielfeld anschließend wieder herzurichten, sagt Geschäftsführer Abdullah Kücük. Außerdem stünde das Areal ohnehin nicht zur Verfügung, da es an dem Wochenende ein Nachholspiel gebe, wofür man den Platz brauche.
Im übrigen seien die Neumühler Kaufleute auf den letzten Drücker gekommen und hätten im Vorfeld nicht gefragt, ob und zu welchen Bedingungen sie den Platz hätten haben könnten, sagt Abdullah Kücük säuerlich. „Die Werbeplakate für die Veranstaltung waren schon gedruckt, ohne dass mit uns jemals gesprochen worden war“, sagt Kücük. „Das geht doch nicht.“