Der Countdown hat begonnen: Noch neunmal schlafen, dann wird der Schieber aufgedreht und die künstlichen Landschaften, die Marcel Feldhaus und Rüdiger Di Bartolomeo mit Freunden im ehemaligen Trinkwasser-Reservoir eingebaut haben, versinken in den Fluten.

An der Emmericher Straße 300, mitten im Landschaftsschutzgebiet Ruhrauen in Meiderich, haben die beiden Duisburger in über einjähriger Arbeit ein neues Tauchparadies gebaut, das am Samstag, 27. März, offiziell vorgestellt werden soll. „Ab neun Uhr sind wir vor Ort“, sagen die beiden Hobbytaucher, die im echten Leben Zweirad-Mechaniker (Marcel), bzw. Busfahrer (Rüdiger) sind.

Entdeckt hatten sie das knapp 40 mal 60 Meter große „Becken“ auf der Suche nach neuen Gewässern, in denen man mal „den Kopf unter Wasser stecken kann“.

Ein kahles Betonbecken, das eher an einen „abgesoffenen Keller“ erinnerte, das war den „Tauchverrückten“, wie sich Marcel und Rudi selbst bezeichnen, dann doch zu kahl. Ein bisschen wie im Urlaub sollte es schon sein, wenn man sich in den Neoprenanzug zwängt und das Atemgerät zwischen die Zähne klemmt. Also traten sie mit dem Eigentümer in Verhandlungen - und schon durften die beiden sich stolze Besitzer eines 16 Millionen Liter fassenden unterirdischen Wasserbeckens nennen. Sogleich war die Idee geboren, auf der grob 2300 Quadratmeter großen Fläche künstliche Unterwasserwelten entstehen zu lassen (wir berichteten).

„Erstmal mussten wir das ganze Wasser rauspumpen“, erinnern sich Marcel und Rudi. Das dauerte Tage. Erst dann konnten sie zu Werke gehen: Sie schleppten Berge von Baumaterial an: Kies, Beton, Holzplanken. Zudem Kirchenbänke, Grabsteine, selbst einen Trabi und Wohnungs- und Ladeneinrichtungen folgten. Schließlich soll das Tauchen abwechslungsreich sein, sprich durch verschiedene „Themenparks“ führen.

Am Eröffnungstag werden Besucher tagsüber die Möglichkeit haben, sich noch einmal trockenen Fußes durch das Becken zu bewegen, bevor am Abend die Schleusen geöffnet werden.

Zu bestaunen gibt es ein Piratenwrack, eine Einkaufsstraße, künstliche Korallenriffe (gestaltet von Graffiti-Künstlern), einen Dracula-Friedhof und andere Dinge.