Duisburg. .

Ein Volk von Dichtern und Denkern. Dichter gibt’s nur wenige in Deutschland, Denker umso mehr. Das zeigt in diesem Jahr einmal mehr der Bundeswettbewerb „Jugend forscht“. Jetzt fand der Regionalwettbewerb Duisburg bei ThyssenKrupp Steel statt. Auch Duisburger sind unter den Gewinnern.

Von Anfang Dezember bis Ende Mai läuft die 45. Ausgabe und rund 10100 Tüftler und Bastler machen mit. Donnerstag wurden die Kandidaten des Regionalwettbewerbs Duisburg gekürt, im Hamborner Bildungszentrum von ThyssenKrupp Steel an der Franz-Lenze-Straße. Ein paar Duisburger sind auch wieder unter den Gewinnern...

Dieter Kroll, Arbeitsdirektor und Aufsichtsratsmitglied von ThyssenKrupp Steel, das seit 28 Jahren die Patenschaft über den Regionalwettbewerb innehat, gab die Sieger im Forum des Zentrums bekannt.

Mit ihrer Abschalttafel für Ausbildungszentren gewannen Sinan Onur, Timo Janicki und Matthias Schweitzer, drei Auszubildende von ThyssenKrupp Steel in Hamborn, den Sonderpreis Gesundheit. „Abschalttafeln sind Sicherheitsmaßnahmen, mit denen man die Energieversorgung von Industriemaschinen und -anlagen abschalten kann, zum Beispiel bei Reparatur- und Wartungsarbeiten“, erläutern Matthias und Timo. „Diese Wartungs-Blockiersysteme schützen Arbeiter vor Gefahren, die von laufenden Maschinen oder elektrischem Strom ausgehen.

Diese Verriegelung ist jeweils mit einem Etikett gekennzeichnet, das darüber informiert, dass das verriegelnde Gerät und die verriegelte Anlage nicht in Betrieb genommen werden dürfen.“ Hintergrund: Trotz gesetzlicher Vorschriften werden in Europa immer noch Tausende von Angestellten pro Jahr bei Arbeitsunfällen schwer oder lebensgefährlich verletzt. Viele dieser Unfälle werden durch die unkontrollierte Freigabe der Energiezufuhr verursacht!“ berichtet Sinan Onur.

Handy als Garagentoröffner

Björn Räther, ihr Hamborner Kollege, ebenfalls Auszubildender von TKS, hat sein Handy so umgebaut, dass er damit sein Garagentor öffnen und schließen kann. Dafür baute er eine simple Platine ins Gerät ein, auf das sonst verwandte, zehnmal teurere Modul, konnte er so verzichten. Für diesen kleinen Geniestreich erhielt Björn den Regionalpreis Technik 2010.

Mit dem Regionalpreis Mathematik zeichnete die Jury aus Fachleuten auch zwei weitere Duisburger aus: Luca Mischendahl und Frederik Blank vom Steinbart-Gymnasium in Stadtmitte, zwei begeisterte Rechner, lösten eine schwierige, anspruchsvolle Geometrieaufgabe aus dem Bundeswettbewerb Mathematik 2009 - auf ihre eigene Weise. Sie konstruierten am PC, auf Papier und im Modell einen speziellen Quader. Das Besondere: Ihre selbst ausgedachte Lösung wich von den Musterlösung des Mathematik-Wettbewerbs ab - und funktionierte trotzdem.

Hauptkriterien: Eigenständigkeit, Kreativität und Innovationsfähigkeit

Eigenständigkeit, Kreativität und Innovationsfähigkeit waren die ausschlaggebenden Kriterien bei der Vergabe der mit jeweils 50 bis 75 Euro dotierten Preise für die Regionalsieger. Die Gewinner nehmen jetzt am Landeswettbewerb im März und - mit ein wenig Glück - am Bundeswettbewerb im Mai teil. Für alle Preisträger, auch für alle anderen, gilt: Dabeisein ist alles bei „Jugend forscht!“ Denn allein die Teilnahme spornt die meisten junge Leute derart an, dass 90 Prozent von ihnen später studieren und gute Jobs in allen Bereichen des öffentlichen Lebens finden, lautet die Erfahrung der Macher von „Jugend forscht“.