Der Verein „Frauen helfen Frauen“ schließt diesen Monat seine Frauenberatung an der Uhlandstraße im Hamborner Dichterviertel. Das endgültige Aus für die Einrichtung gab der Trägerverein am Donnerstag bekannt.
„Wir bedauern sehr, dass wir die Beratungsstelle schließen müssen, aber aus finanziellen Gründen ist es leider nicht anders möglich“, sagt Andrea Angermann-Heinze. Die Zweigstelle der Duisburger Frauenberatung hat erst im September 2004 eröffnet. Möglich gemacht haben das Angebot im Duisburger Norden die Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU), die Evonik Wohnen, viele Spenden und die Hilfe durch den Stadtrat, die Bezirksvertretung sowie die Verwaltung. So konnte die Frauenberatungsstelle in den vergangenen sechs Jahren an der Uhlandstraße Hilfe für Frauen anbieten, die körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt in den eigenen vier Wänden erlebt haben. Das Angebot richtet sich auch gezielt an Frauen mit Migrationshintergrund. 2009 wurden in der Hamborner Einrichtung 680 Frauen beraten und circa 1360 Gespräche geführt.
„Leider ist es so, dass die Basis für unsere Arbeit in Hamborn in den letzten zwei Jahren Stück für Stück weggebrochen ist“, erklärt Vorstandsmitglied Elke Wiegand-Sommer. Die konkreten Gründe sind der Wegfall von ABM-Stellen und Fördermitteln der Europäischen Union sowie die schwierige Haushaltslage der Stadt.
Zur Zeit sieht der Verein keine Perspektive, die Arbeit im Duisburger Norden fortzusetzen. Trotzdem haben die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle noch die Hoffnung, dass sich die Haushaltslage von Duisburg in den nächsten Jahren wieder entspannen wird. Dann ist es aus Sicht von „Frauen helfen Frauen“ durchaus möglich, dass wieder eine Zweigstelle eröffnet wird. Aber derzeit steht für den Verein fest: „Wir wollen uns erstmal auf die Arbeit in der Frauenberatungsstelle in der Stadtmitte konzentrieren“, so Angermann-Heinze.
Das bedeutet aber nicht, dass die Frauen aus dem Duisburger Norden oder den anderen Stadtbezirken keine Hilfe mehr bekommen. Sie können mit ihren Sorgen und Nöten die Frauenberatungsstelle an der Königstraße 30 aufsuchen. Die Finanzierung der Hauptstelle des Vereins ist für die nächsten Jahre sichergestellt. Klar ist, dass es ohne die Beratung nicht geht: „Ich wüsste nicht, was Duisburg ohne die Frauenberatung machen würde“, so Doris Freer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt