ThyysenKrupp Steel Europe rief und mehr 1000 kamen: Beim 33. Treffpunkt Ausbildung informierten sich zahlreiche Schüler und ihre Eltern über die qualifizierten Ausbildungsgänge bei Europas größtem Stahlkocher.

Anschaulich und praxisnah präsentierten viele der insgesamt 600 Auszubildenden und 45 Mitarbeiter des Bildungszentrums ihre Arbeit und zeigten berufliche Chancen auf.

Im Mittelpunkt des Infotages im Bildungszentrum an der Franz-Lenze-Straße in Marxloh standen alle Ausbildungsgänge, die ThyssenKrupp anbietet: Dazu gehören Industriemechaniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Verfahrensmechaniker sowie Industriekaufmann/-frau, die die jungen Leute normalerweise in dreieinhalb Jahren, bei besonders guten Leistungen auch in drei Jahren absolvieren können. Die Ausbilder sind qualifizierte Techniker, Ingenieure, Industrie- und Handwerksmeister.

„In den ersten eineinhalb Jahren besuchen unsere Auszubildenden in den technischen Berufen Grundlehrgänge im Drehen, Fräsen, Schweißen sowie in der Metallurgie“, so Volker Grigo, seit sechs Monaten neuer Leiter des Ausbildungszentrums. „In der restlichen Zeit arbeiten unsere Azubis je nach Ausbildungsgang im Stahlwerk, am Hochofen, im Kalt- und Warmwalzwerk oder in der Instandhaltung.“ Je nach Bedarf müssen die Lehrlinge zusätzlich Nachschulungen machen und können dabei einen Schweiß-, Stapler oder Kranschein erwerben. Für alle Auszubildenden ist ein jeweils zwei- bis dreiwöchiger Kurs zur Gesundheitsförderung zur Suchtprävention und zu den so genannten „Soft Skills“ obligatorisch – Teamfähigkeit wird im gesamten Wirtschaftsleben mit seinen verdichteten Arbeitsabläufen immer wichtiger. „Gesundheitsförderung und Arbeitschutz genießen bei unserer Ausbildung höchste Priorität“, sagte der Bochumer Diplom-Psychologe Volker Grigo (37). „Das ist auch wegen der Gefahrenpotenziale in unsere Werkshallen sehr wichtig. Denn auch ein Unfall ist ein Unfall zu viel.“

Grigos Fazit: „Wir machen hier eine erstklassige Ausbildung!“ ThyssenKrupp habe von jeher über Bedarf ausgebildet, auch aus Verantwortung gegenüber der Stadt und dem Stadtteil. „Das Spannende ist, das wir das immer mehr tun.“ Der Andrang der Bewerber sein nach wie vor ungebrochen groß: „In 2009 gab es rund 4500 Bewerber auf etwa 150 Lehrstellen.“

Trotzdem könne auch ThyssenKrupp Steel „nicht aus dem Vollen schöpfen“: „Viele Haupt- oder Berufschulabsolventen haben immer noch große Defizite beim Rechnen, Schreiben und Lesen, besonders in der Rechtschreibung. Wir kooperieren sehr viel mit allen Schulformen. Dennoch haben wir Probleme, die geeigneten Leute zu finden.“ Besonders hoch ist der Bedarf an guten Bewerbern für eine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker: „Wer sich dafür bewirbt, hat sehr gute Chancen“, warb der Ausbildungs-Chef.

Und noch einen Wunsch formulierte Grigo: „Wir hätten gerne mehr weibliche Auszubildende. Die Frauenquote könnte höher sein.“

Den ganzen Tag beantworteten Azubis und Ausbilder die vielen, individuellen Fragen der Bewerber. Dazu konnten sie Meistern und Lehrlingen bei der Arbeit über die Schulter gucken, wie etwa im Schmiedelabor vor dem Haupteingang. Vor dem silbrig glänzenden Amboss in Übergröße wurden die Schmiedehämmer geschwungen und feurig heiße Werkstücke in die richtige Form gebracht. Am Ende des Tages hatten Volker Grigo und seine Kollegen ihr Ziel erreicht: „Wir öffnen unsere Haus einmal im Jahr für die Öffentlichkeit und wollen neue Azubis gewinnen.“