Duisburg. .
Der für dieses Jahr geplante Start des neuen Blocks 10 im Walsumer Kraftwerkes wackelt: Bei einer Überprüfung wurden undichte Schweißnähte entdeckt. Fachleute befassen sich derzeit mit den Schwachstellen.
Ob der neue Kraftwerkblock 10 in Walsum wie geplant in diesem Jahr in Betrieb geht, steht in den Sternen: Nach der Druckprüfung seien „undichte Schweißnähte“ entdeckt worden, bestätigte Evonik-Pressesprecherin Edda Schulze auf Anfrage unserer Redaktion. Evonik räumte ein, dass inzwischen Fachleute mit der Prüfung der Schwachstellen beauftragt sind.
Nicht spekulieren
Wann Ergebnisse vorliegen, dazu will sich das Unternehmen im Moment nicht äußern: „Wir spekulieren an dieser Stelle nicht“, sagte Schulze.
Undicht sind Rohre im Wärmetauscher, also dem „Herz“ der Anlage. 450 Kilometer Leitungen sind im Kessel verlegt worden, 35 000 Schweißnähte gibt es in dem Druckteil. „Betroffen ist aber nur ein kleiner Teil“, berichtet Edda Schulze. Beim Prüfdruck im Sommer vergangenen Jahres musste der Kessel 522 bar aushalten. Der Dampferzeuger des Blocks Walsum 10 soll mit über 300 bar betrieben werden, bei Temperaturen über 600 Grad.
800 Mio Euro Investition
Ende 2006 wurde der Grundstein für den neuen Block mit einer Leistung von 790 Megawatt gelegt. Nachbarn und Umweltschützer laufen Sturm gegen die neue Anlage, befürchten massive Beeinträchtigungen, auch gesundheitlicher Art durch den Niederschlag, der aus dem 181 Meter hohen Kühlturm ziehen soll.
Evonik investiert mit seinem Partner EVN (einem Energieversorger aus Niederösterreich) rund 800 Millionen Euro in den Standort.