Ausgerüstet mit Handschuhen und Müllsäcken ging es ab in die Rheinauen: Aus eigener Initiative organisierte der KG-Treff „Offene Tür“ der Evangelischen Kirchengemeinde Walsum-Vierlinden eine große Aufräumaktion.
Um ein Zeichen zu setzen, sammelten Jugendliche Unmengen von Müll in den Rheinauen, das an die Anlegestelle der Fähre grenzt. Den Unrat befestigten sie an einem acht Quadratmeter großen Plakat mit der Aufschrift: „Es könnte schön sein, ist es aber nicht.“
Ob zum Familienpicknick, zum Angeln, oder zum Biertrinken und Quatschen: die Rheinaue gibt für alle her, was zur Erholung nötig ist. Und zurück bekommt sie viel. Viel Müll. „Von Pampers über Autoreifen und Flaschen, bis hin zu ganzen Zelten - die Leute lassen hier alles liegen. Von Erholung kann da keine Rede mehr sein“, sagen die jungen Umweltschützer. Doch viel schlimmer sei die Gefährdung der hier lebenden Tiere, erklärt Jugendleiterin Susanne Krott empört. „Der ganze Müll wird irgendwann in den Rhein gespült; die Tiere vergiften sich oder schneiden sich die Füße an den Scherben auf. Mit unserer Aktion wollen wir deutlich machen, dass unsere Jugend das nicht akzeptiert.“
Dieses beispielhafte Verhalten der Jugendgruppe, die von Susanne Krott und Tim Michalak geleitet wird, traf bei den Bezirkspolitikern nicht auf taube Ohren. Es erschienen zur Aufräumaktion nicht nur Bezirksmitglieder von SPD, CDU und den Grünen; auch Bezirksamtsleiter Reinhold Mettlen erkundigte sich persönlich, wie Hilfe geboten werden könne und sorgte für eine Getränkespende für die fleißigen Helfer.
Unterstützt wurde die Aktion auch von einem Supermarkt und einem Baumarkt. Sie hatten Müllbeutel, Handschuhe und Material zum Plakatbau gespendet. „Ein besonderer Dank gilt aber natürlich den Kindern, die sich so engagieren“, lobt Pfarrer Klaus Bajohr-Mau die Gemeindejugend. Auf dem Gelände der Wassersportsfreunde ev. 1975 durfte das Mahn-Plakat aufgebaut werden. Die Sonne leistete ihren Beitrag an diesem Nachmittag und machte die Aufräumarbeiten für die Kinder zum Vergnügen. „Bis man hier fertig ist, braucht man Jahre“, stellt einer der Teenies schnell fest. Doch davon ließen sie sich nicht unterkriegen. „Ich finde diese Aktion super, weil die Tiere sich sonst verletzten“, sagt Sophie. „Die Leute denken gar nicht so weit, wenn sie ihren Müll hier lassen. Dabei ist es so einfach: eine Tüte mitnehmen“, sagt Michelle, die das rücksichtlose Verhalten der Rheinauenbesucher nicht versteht. Am Ende der harten Arbeit stand ein tolles Plakat, das für eine saubere Rheinaue wirbt.