19 Jahre pflegt das Kopernikus-Gymnasium in Walsum jetzt schon die Freundschaft mit seiner Partnerschule, dem Oskar-Kolberg-Lyceum in Koscian/Polen, rund 70 Kilometer von Posen entfernt.
23 Walsumer Schülerinnen und Schüler der 9., 10. und 11. Klasse sind vor kurzem in die 5000 Einwohner-Gemeinde gefahren und wohnten acht Tage bei ihren polnischen Gastfamilien. Nach der Rückkehr berichteten sie begeistert von ihren Erfahrungen
In der ehemals deutschen Stadt Kos wurden alle Schüler aus Duisburg mit der berühmten polnischen Gastfreundschaft empfangen. Monika Stypka (15): „Alle Polen waren sehr nett zu uns. Da ich polnische Wurzeln habe, fragten alle viel nach meiner Familie und meinen Vorfahren. Die Zeit war sehr schön.”
Eine schöne Gemeinschaft
Und auch ihre Freundin Kathrin Vietmaier (15) ist begeistert: „Ich hatte schon vor der Reise einen guten Kontakt zu meiner Austauschschülerin. Entsprechend gastfreundlich war meine Gastfamilie und alle anderen Polen, die ich dort kennen gelernt habe. Wir haben viel zusammen unternommen. Es war eine schöne Gemeinschaft. Das hat Spaß gemacht.” Marcel Gehlen (16): „Auch ich kannte vorher meinen Austauschschüler. Meine Gastfamilie war sehr nett. Bei uns klappte die Verständigung reibungslos: Der Gastvater konnte Deutsch, alle anderen Englisch.”
Die meisten polnischen Gasteltern boten den Jugendlichen ein attraktives Rahmenprogramm. Bei einer dreitägigen Rundreise lernten die Duisburger andere polnische Städte und Regionen kennen. Mit der Zeit kamen sich Deutsche und Polen näher: „Die Unterschiede zwischen uns wurden von Tag zu Tag geringer”, so Monika Stypka.
Projekt ist langfristig erfolgreich
Dietmar Riesterer, Lehrer für Erdkunde, Politik und Sozialwissenschaften, organisiert seit 19 Jahren den Schüleraustausch zwischen Walsum und Koscian. Er ist mit dem Langzeit-Erfolg seines Projekts sehr zufrieden: „Der letzte Abend ist immer eine Bestätigung unserer Reise: Beim Abschied laufen wir immer Gefahr, dass Koscian in einem Meer der Tränen versinkt. Mittlerweile haben wir übrigens immer mehr Bewerber für die Reise als Plätze.”
Was Riesterer und seine Schüler interessant finden: „In Polen kennt man keine Klassenräume. Dort hat jeder Lehrer seinen eigenen Raum und die Schüler kommen zu dem Lehrer, um sich dort ihren Unterricht sozusagen abzuholen. So kann jeder Lehrer sagen: Das ist mein Raum und den kann ich gestalten, wie ich will. Entsprechend individuell sind die Räume eingerichtet.”
Seit zwei Jahren sind am Lyceum in Koscian eine Psychologin und eine Sozialarbeiterin angestellt. „Das hat mich sehr beeindruckt”, so Riesterer. „Dort können sich Lehrer, Eltern und Schüler jederzeit beraten lassen.”