Schwermetalle machen den Kleingärtnern schwer zu schaffen. Oberste belastete Erdschicht wird jetzt ausgetauscht.

Überall im Ruhrgebiet findet man die Altlasten der Montanindustrie. So auch in Neumühl. Die Kleingartenanlage Schacht III an der Gartenstraße ist seit Jahren mit Schwermetallen belastet.

Kein Wunder, denn wie der Name schon sagt, liegen die Kleingärten genau auf dem Grundstück einer ehemaligen Schachtanlage. Eigentlich ist diese Tatsache alleine gar kein Problem, weil die meisten Grundstücke und Gartenanlagen im Ruhrgebiet eine gewisse Belastung aufweisen.

Zum Risiko wird es nur, wenn die Grenzwerte überschritten werden. Bodengutachten aus den Jahren 2007 und 2008 ergaben, dass bei einigen Parzellen genau dies der Fall ist.

Nach eingehenden Untersuchungen stand schließlich fest, dass insgesamt zehn der 91 Kleingärten außergewöhnlich hoch belastet sind. Ein vollständiger Bodenaustausch bis in 60cm Tiefe ist unausweichlich, wenn die betroffenen Kleingärtner weiterhin Obst und Gemüse anbauen wollen. „Danach wird eine Folie eingelegt, die verhindern soll, dass erneut Schadstoffe den Boden belasten”, erklärt Hans-Dieter Hamacher, Vorsitzender der Anlage.

Vier weitere Parzellen sind nur teilweise belastet, dass eine Teilsanierung aus Sicht der Experten ausreichend erscheint. Lediglich die Randbereiche sind kontaminiert

An diesen belasteten Stellen soll die Erde ausgetauscht und es sollen Hochbeete angelegt werden. Die Sanierungskosten liegen zwischen 190 000 und 350 000 Euro.

Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen können die Kleingärtner wieder fröhlich ihrem Hobby frönen.

Trotz der anstehenden Sanierung, die viel gärtnerische Arbeit der vergangenen Jahre zerstören wird und die noch im Raum stehenden Schadstoffbelastung, will bei den Kleingärtnern keine schlechte Stimmung aufkommen.

Rafael Vincitorio baut schon seit vielen Jahren Salat, Gurken, Kartoffeln und anderes Gemüse an. „Seit 15 Jahren pflanze ich hier Gemüse an und mir geht es immer noch gut”, sagt der überzeugte Kleingärtner. Die Sanierung des Grundstückes ist ihm relativ gleichgültig. Schon immer pflanzt er Gemüse an, um es später zu essen. Die Schadstoffbelastung hat dabei nie eine Rolle gespielt.

Anders sieht es Ilona Hedoch, die mit ihrem Ehemann den Kleingarten bewirtschaften. „Wenn die neue Erde drin ist, dann sind wir wieder auf der sicheren Seite”, sagt sie. Die Sanierung hat sie davon abgehalten, weiter Gemüse und Obst anzupflanzen. Mit der Sanierung soll bereits im Oktober begonnen werden. Als erstes stehen die Rodungsarbeiten auf der Tagesordnung.

Die Bagger rollen bald

Die Ausschreibung für die Sanierungsmaßnahme erfolgt im vierten Quartal 2009. Die Finanzierung der notwendigen Arbeiten wurde bei der Bezirksregierung in Düsseldorf beantragt. Die Genehmigung für den vorzeitigen Baubeginn liegt bereits vor. Bald rollen also die Bagger an.