Über den geplanten neuen Betriebshof im Duisburger Norden diskutierte die Neumühler SPD auf einer Bürgerversammlung. Thomas Patermann, Geschäftsführer der Duisburger Wirtschaftsbetriebe (WBD) , erläuterte die Planungen und stellte sich den Fragen der Bürger.

Dabei ging es auch um das generelle Thema „Sauberkeit in Neumühl”.

Mancher wird sich wohl die Frage stellen, warum man überhaupt einen neuen Recyclinghof benötigt. Die Kassen sind leer, die Stadt muss sparen. „Wir sind in Neumühl an die Grenzen unserer Kapazitäten gestoßen. Jeder, der mal an einem Samstag zu diesem Betriebshof musste, hat gesehen, was für unübersichtliche Verhältnisse dort herrschen", beschreibt Thomas Patermann die aktuelle Situation. Allein das Verkehrsaufkommen, das die Anlieferer verursachen, sei niemandem mehr zuzumuten. Für einen solchen Zulauf ursprünglich nicht ausgelegt, will man daher den Mietvertrag des Grundstückes (ehemals Firma Alba) auslaufen lassen. Ein neues Grundstück hat man in Hamborn, Im Holtkamp, gefunden. Die Verhandlungen über den Kauf seien schon weit fortgeschritten. So muss neben einigen noch zu erledigenden Formalitäten allerdings noch die Genehmigungsbehörde in Düsseldorf zustimmen.

Der künftig doppelt so große Betriebshof soll nach dem Grundprinzip des in Rheinhausen bestehenden Recyclinghofs gebaut werden. So kann man die meisten Container dann ebenerdig über eine Rampe von oben beladen, ohne Gittertreppen hoch balancieren zu müssen. Ein separater Teil für gewerbliche Anlieferer ist ebenfalls geplant.

Der Start für das Bauvorhaben ist für den Herbst dieses Jahres angepeilt. Mitte nächsten Jahres soll der Recyclinghof eröffnet werden.

Auf die Frage, wie die Kosten für das Vorhaben aufgefangen werden, antwortete der Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe eindeutig: „Es wird keine Gebührenerhöhung geben!"

Weiteres Thema: Die Straßenreinigung. Die Wirtschaftsbetriebe möchten den Dialog in Sachen „Reinigungsklassen” (die Klassen regeln die Art und Häufigkeit der zu reinigen Flächen, also Straßen-, Rad- und Gehwege) mit den Bürgern suchen. So soll in Zusammenarbeit mit ihnen geprüft werden, welche Klasse für welche Straßen sinnvoll ist und ob so Kosten reduziert werden können. „Falls Bürger-, Orts- oder ähnliche Vereine daran Interesse haben, kann man über die bekannte Hotline der WBD einen Informationstermin vereinbaren", bietet Patermann an.

„Ich bin Besitzer eines Mehrfamilienhauses und reinige den Bereich davor immer selber. Muss ich dann nichts mehr zahlen?", lautet die Frage eines Zuhörers, der aber nur ein Kopfschütteln erntete.

Ärgerlich ist Hans-Alfred Makrlik: „Ich habe das Gefühl, dass in Sachen Sauberkeit die Außenbezirke von Duisburg im Gegensatz zum Zentrum doch sehr vernachlässigt werden. Einige Bushaltestellen sind reinste Hundeklos.” Patermann erklärt: Die 16 Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe, die zur Einhaltung der Richtlinien im ganzen Stadtgebiet unterwegs seien und Verstöße ahndeten, reichten nicht aus. Er appellierte an die Bürger, selbst auf mehr Sauberkeit zu achten und Abfall nicht in die Gegend zu werfen, sondern ihn ordentlich zu entsorgen. „Allein durch Ordnungshüter kann man der Lage nicht Herr werden”, so Patermann.

Müllentsorgung (meist) zum Nulltarif

Müll muss nicht in der Botanik landen. Die Recyclinghöfe nehmen (überwiegend kostenfrei) wiederverwertbaren Müll (Glas, Metalle, Möbel, Elektrogeräte, sogar Altreifen) an. Weitere Infos unter Telefon 283-3000. gh