Karnevalisten sind anpassungsfähig. Oder besser gesagt: Sie müssen es sein. Denn bei Minustemperaturen sollte das jeweilige Kostüm schon ein wenig warm halten.

So waren gestern bei der großen Open Air Veranstaltung der KG Gruen-Weiss Walsum auf dem Kometenplatz viele der kostümierten Jecken dick und warm eingepackt: Die Indianerin hatte ein Bärenfell über die Schultern gelegt und der Schotte trug eine lange Unterhose unter seinem Rock.

Wem dennoch kalt war, oder wessen Kostüm dann doch nicht ganz auf Frost abgestimmt war, musste dementsprechend viel zur Musik tanzen und hüpfen oder einfach mehr trinken. Denn auch diesbezüglich hatten die Walsumer Jecken sich etwas gegen die Eiseskälte einfallen lassen: Es gab Glühwein.

„Es ist gar nicht so schlecht, dass es heute kälter ist als sonst und es sogar schneit. So heizen Show und Getränke den Gästen noch mehr ein”, sagte Elmar Klein, Präsident der KG Gruen-Weiss.

Wem trotz allem noch immer kalt war, der musste sich halt an jemanden heran kuscheln. Und da vor allem Frauen ja bekanntlicher Weise viel frieren, kam es ihnen entgegen, dass bei der Altweiberfastnacht ihr Wohlergehen im Mittelpunkt stand. „Die Herren müssen sich heute die Damen schnappen, sie herzlich küssen und warm halten”, rief Klein den mehreren Hundert Gästen vor der Bühne zu.

Auf der Bühne wurde den Narren dann einiges geboten. Neben den Gruen-Weissen bereicherten auch Mitglieder anderer Vereine das Programm. So waren unter anderem der Walsumer Kinderkarnevalsverein und die KG Rot-Weiß Walsum sowie Vereine aus Obermarxloh und Dinlaken dabei.

Besonders süß waren die kleinen Tänzerinnen des Karnevalsvereins Obermarxloh. Die „Minis” und die „Mini-Minis” tanzten mit hochroten Wangen und Nasen auf der zugigen Bühne und brachten das Publikum mühelos zum Mitklatschen.

Eine vor Kälte ebenso rote Nase hatte Büttenredner Udo Winnekendonk. Doch nicht nur die glühte. Da er passend zu Altweiber in rosarotem Kleidchen auf der Bühne stand, fror er auch an Armen und Beinen. Seinem Humor tat es jedoch keinen Abbruch. Auf Grund der gegebenen Umstände eröffnete er seine Rede einfach mit dem Lied „Leise rieselt der Schnee” und bot dann einen komischen Rundumschlag, bei dem Frauen, Männer und Politiker ihr Fett weg bekamen. Außerdem konnten die Zuschauer sich über Schlager- und Karnevalslieder der Colored Birds und der Tres Estellas freuen. Auch da wurden die kalten Finger aus den Taschen gezogen, um mitzuklatschen.

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