Die Wiedereröffnung des Walsumer Allwetterbads in Walsum schlägt hohe Wellen: In Wanheim und Rheinhausen gab es Protestaktionen, weil dortige Bäder schließen mussten, da Personal nach Walsum abgezogen wurde. Die Bädermisere ist entstanden, weil kriminelle Bademeister im Rhein-Ruhr-Bad gehen mussten.

Die Wiedereröffnung des Walsumer Allwetterbads nach neun Tagen Schließung (wir berichteten) schlägt hohe Wellen: In Rheinhausen protestierten – wie berichtet – bereits Kinder bei den Haushaltstagen mit Transparenten, auf denen zu lesen stand: „Wir wollen schwimmen!” Zudem wollen die Politiker in der Bezirksvertretung die sofortige Wiedereröffnung fordern. Und in Wanheim trafen sich am Mittwoch verärgerte Bürger zu einer Demonstration.

Westlich des Rheins sieht die Situation jetzt so aus: Mittlerweile sind alle Bäder in Rheinhausen dicht. „Völlig verdutzt” hätten am Dienstagmorgen zahlreiche Bürger vor verschlossenen Türen gestanden, berichtet Volker Haasper, Fraktionschef der SPD im Duisburger Süden. „Nach Gutsherrenart wird hier ein Problem gelöst mit der Schaffung zweier neuer Probleme.” Es könne nicht angehen, dass die fristlose Entlassung von Personal zu einem strukturellen Kahlschlag bei der Versorgung der Bevölkerung führe. „Oder soll hier das Wanheimer Bad über die Hintertüre endgültig geschlossen werden?”, fragt Haasper.

Die Rheinhauser Bezirksvertretung will die Schließung nicht hinnehmen. Sie hat über die Öffnungszeiten der Bäder zu entscheiden, wurde aber gar nicht informiert. Für die Sitzung nächsten Donnerstag stehen Anträge auf der Tagesordnung, das Bad sofort wieder zu öffnen.

Im Duisburger Süden kam es am Mittwoch zu einer spontanen Protestveranstaltung vor dem Hallenbad. Die vom Betreiber Duisburg-Sport vorgenommene Schließung des Bades an der Düsseldorfer Landstraße wollen die Sozialdemokraten nicht hinnehmen. Bezirksbürgermeister Dietmar Eliaß, SPD-Fraktionsvorsitzender Volker Haasper und SPD-Ratsherr Werner von Häfen fanden mehr als deutliche Worte zu dem Vorgang.

Ratsherr Werner von Häfen besteht auf eine gemeinsam geführte Diskussion über die komplette Bäderlandschaft in Duisburg: „Da kann man doch zu vernünftigen Ergebnissen kommen, etwa ob man zu geänderten Öffnungszeiten kommt oder einen Turnus festlegt, nach dem die einzelnen Bäder geöffnet haben”, lautet sein Vorschlag, um allen Stadtteilen gerecht zu werden.

Und was sagt die Stadt? Man arbeite „mit Hochdruck” daran, die Personalsituation zu entschärfen und alle Bäder wieder zu öffnen, heißt es aus dem Rathaus. Erst sei das Bad in Walsum dicht gewesen, jetzt müssten zwei andere Stadtteile leiden. Wie lange das so bleibt? „Auf unbestimmte Zeit”.

Die Bädermisere

Die Bädermisere ist entstanden, weil Bademeister im Rhein-Ruhr-Bad Hamborn in die eigene Tasche gewirtschaftet hatten und den Hut nehmen mussten. Damit das erfolgreiche Bad geöffnet bleiben konnte, wurden die Walsumer Schwimmmeister abgezogen und das dortige Bad geschlossen. Seit Dienstag ist das Allwetterbad wieder offen, dafür wurden die Bäder in Rheinhausen und Wanheimerort dicht gemacht. Nun sucht die Stadt neue Bademeister, um alle Bäder wieder öffnen zu können.

Ärger wegen der Bäderschließungen

Janika Schuth mit Töchterchen Hannah vor einem Hinweisschild an der Tür des Hallenbades an der Düsseldorfer Landsstraße in Duisburg-Wanheim, das geschlossen ist. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Janika Schuth mit Töchterchen Hannah vor einem Hinweisschild an der Tür des Hallenbades an der Düsseldorfer Landsstraße in Duisburg-Wanheim, das geschlossen ist. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZ FotoPool
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Vorne stehen Deniz, Leon und Helin, die sonst gerne dort schwimmen gehen. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Vorne stehen Deniz, Leon und Helin, die sonst gerne dort schwimmen gehen. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZ FotoPool
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