Der Markt für Senioren-Wohnungen und -unterkünfte wird abwechslungsreicher. In Laar entsteht bis Jahresende für sieben Millionen Euro ein Heim nach dem Hausgemeinschaftsprojekt, und das auch mitten im Leben an der Austraße. 80 Menschen sollen hier ein neues Zuhause bekommen.

Das neue Konzept bedeutet: Abschied vom Flurdasein, das Ende der Gemeinschaftsverpflegung. Kleinere Senioren Wohngemeinschaften werden in dem neuen Heim, das auf dem Gelände der früheren Feuerwache in Laar entsteht, Hausgemeinschaften mit 12 bis 14 Bewohnern bilden, die gemeinsam miteinander leben und auch beispielsweise das Essen gemeinsam kochen. Aber jeder der Bewohner wird sein eigenes Zimmer mit Bad behalten. Ob man sich an den Gemeinschaftsaktionen beteiligen will oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Wer helfen will, ist willkommen.

Das die Bewohner selbst entscheiden, was sie kochen oder essen wollen, hat nicht nur etwas mit einem erfüllterem Tagesablauf zu tun, es ist auch eine Frage der Sinne. Joachim Wilbers, der das Projekt entwickelt hat: „Die Gerüche wecken auch positive Erinnerungen. Das fällt beim Essen aus Großküchen weg. Das mag zwar ausgewogen und gesund sein, aber es passiert nichts.” Immerhin können auch die Menschen Selbst bestimmen, was auf den Tisch kommt: „Beim einen gibt's Bratwurst, beim anderen Kotelett.” Wilbers ist überzeugt: „Auch die Demenzkranken profitieren davon.”

Das Konzept für dieses Haus geht auf Hans-Peter Winter zurück, der lange Jahre Leiter der Architekturabteilung des Kuratoriums deutsche Altershilfe war. Er hat auch bei der Entwicklung des Hauses in Laar mitgewirkt.

Trotz des Anspruchs sollen die Plätze über die Pflegekasse abgerechnet werden , die Preise sich im üblichen Rahmen bewegen. Verschiebungen wird es allerdings, so Wilbers, bei der Zusammensetzung der Mitarbeiter geben. So werden sich mehr mit der Hauswirtschaft beschäftigen als in anderen Heimen, weil durch die kleinen Küchen auch mehr Organisationsaufwand besteht. Dieter Schaarschmidt, der Architekt, der das Haus entwicklet hat, hat eine große Zahl von Altenheimen und Seniorenzentren geplant. Gebaut wird das Heim aus Mitteln eines Provinzial Rheinland Fonds.