Zwei Meidericher präsentieren sich und ihre Unternehmen auf der heute in Düsseldorf beginnenden „Boot”, einer der weltweit bedeutendsten Wassersportmessen der Welt. Der eine bekommt feuchte Hände, wenn er daran denkt, für ihn ist die Messe schließlich eine Premiere.

Jedenfalls als „Aussteller”. Sein Name: Rüdiger Di Bartolomeo, der Mann, der – wie berichtet – die verrückte Idee hat, im stillgelegten Trinkwasserreservoir in den Meidericher Ruhrwiesen (Emmericher Straße 300) im kommenden Sommer ein neues Tauchsportcenter zu eröffnen.

Der andere geht gelassen an die Messe heran, schließlich ist diese Boot bereits seine dritte: Sein Name: Christian Patzak, Betreiber des Tauchgasometers im Landschaftspark Nord und – wie „Rudi” von den Ruhrwiesen – Tauchlehrer.

Beide haben die gleichen Interessen: Sie wollen ihre Einrichtungen in aller Welt bekannt machen. Denn: Von den Tauchfans aus Duisburg und Umgebung allein können sie nicht leben, können sie ihre Unterwasser-Attraktionen nicht finanzieren. Dazu braucht es mehr, nämlich Tauchtouristen, und zwar am besten aus der ganzen Welt. Unterwasserfreunde, die mehr wollen, als im trüben Baggerloch zu dümpeln oder im kristallklaren Roten Meer nach Großfischen Ausschau zu halten. Menschen, die die Höhlenatmosphäre lieben und präparierte Wracks, oder wie in den Ruhrwiesen geplant, auch ein gestrandetes Piratenschiff, einen versunkenen Friedhof oder eine geflutete Einkaufsstraße durchtauchen wollen.

Während Christian Patzak zwei eigene Stände hat (mit insgesamt 55 Quadratmetern Fläche in Halle 3, Position H 21 und H 25) klingt sich Neuling Di Bartolomeo beim Verband der Europäischen Sporttaucher mit ein (ebenfalls Halle 3, Stand B 36). Dort stellt man ihm und seinen vier Mitstreitern ein paar Quadratmeter zur Verfügung. Um aufzufallen, will er auf jeden Fall „was fürs Auge bieten”. Ganz machomäßig baut er auf fesche Mädel, die er im knappen Kostüm von Piratenbräuten als Köder einsetzt. Und verteilt Flyer, in denen er seine Anlage anpreist, die schon in wenigen Wochen geflutet werden soll. Er hofft, die Besucher neugierig machen zu können. Und opfert dafür einen Teil seines Urlaubs. Denn im echten Leben ist er Busfahrer.

Auch für Profitaucher Christian Patzak ist die Messe wichtig: „Die Boot ist ein Barometer für die kommende Saison”, sagt er aus Erfahrung. Am Andrang an seinem Stand kann er ablesen, wie gut der Gasometer angenommen werden wird. In diesem Jahr geht er mit gemischten Gefühlen an den Start. Wegen der Wirtschaftskrise, deren Auswirkungen er noch nicht abschätzen kann. Ein Grund mehr für ihn, nicht abzutauchen, sondern Flagge zu zeigen.

Die "Boot"

Die Bootsmesse in Düsseldorf findet in diesem Jahr zum 41. Mal statt. Ab dem heutigen Samstag ist sie fürs Publikum geöffnet. Bis zum 31. Januar präsentieren sich dort Wassersport-Unternehmen aus aller Welt. Es handelt sich allerdings nicht um eine reine Informations-Messe, sondern um eine gigantische Verkaufsschau. Praktisch alles, was dort präsentiert wird, kommt auch unter den Hammer. Tauchfreunde sind in Halle 3 richtig. Dort findet sich alles rund um das Hobby - vom Zubehör bis hin zur Tauchreise.

Geöffnet ist die Schau täglich von 10 bis 18 Uhr. Die Tageskarte kostet 15 Euro, ermäßigt (z.B. für Schüler und Studenten, aber auch Rentner) 10 Euro.