100 000 Euro hat die Marxloher Ditib-Gemeinde jetzt in die Ausstattung ihrer Großmoschee an der Warbruckstraße investiert. Der Großteil der Summe stammt vom Amt für religiöse Angelegenheiten in Ankara, den Rest hat die Gemeinde selbst aufgebracht.
Angeschafft wurden Einrichtungsgegenstände, allesamt Spezialanfertigungen aus afrikanischem Limba-Holz. Besonders stolz ist die islamische Gemeinde auf die neunstufige Predigtkanzel und die große Gebetsnische. Neun Stufen führen auf die Kanzel, weil sie die neun Stufen zum Himmel symbolisieren. Auf ihr steht der Hodscha während des Freitagsgebets und predigt über die religiösen, sozialen und politischen Entwicklungen. Durchschnittlich verfolgen freitags 1400 Menschen (97 % Männer, drei Prozent Frauen) die Ausführungen des Vorbeters. Auch die Gebetsnische nutzt der Hodscha allein.
Die kunstvoll verzierten „Ausstattungs-Gegenstände” wurden von türkischen Fachleuten in Ankara gefertigt. Für die Schnitzarbeiten und das Zusammensetzen der bis zu vier Meter langen Einzelteile (ohne Nägel und Schrauben, also nach alter Handwerkskunst, etwa mit Zapfen) benötigten die Experten acht Monate.
Nach der Fertigstellung wurde alles auf Lkw verladen und nach Marxloh transportiert. Dort setzten eigens aus der Türkei eingeflogene Handwerker die Möbel innerhalb einer Woche zusammen. Die Fachleute bauten zudem eine kleine Vortragskanzel ein, die allerdings im großen Gebetsraum unproportioniert wirkt und deshalb gegen eine größere ausgewechselt werden soll. Zudem installierten sie Sitzbänke für ältere Menschen im hinteren Teil des Gotteshauses und eine kleine Gebetsrufergalerie. Alle Gegenstände sind mit Kalligraphien und floralen Ornamenten verziert.
Die bisherigen Kanzeln sowie die Gebetsnische waren Leihgaben einer befreundeten, niederländischen Gemeinde. Sie wurden dorthin zurückgegeben.