Duisburg-Nord. Pendler und Anwohner brauchen im Duisburger Norden starke Nerven. Unfälle und eine neue Baustelle verschärfen die Verkehrslage zusätzlich.

Autofahrer in Alt-Hamborn, Marxloh und Obermarxloh brauchen im Augenblick starke Nerven. Durch die Sperrung der A 59 von Marxloh bis Fahrn in Richtung Norden herrschen immer wieder chaotische Zustände auf den innerstädtischen Straßen in den Stadtteilen.

Natürlich sind die zahlreichen Informationen, die unsere Redaktion erreichen, immer Momentaufnahmen. „Wo der Verkehr vor fünf Minuten noch gut gelaufen ist, kann es sich jetzt schon wieder stauen. Verkehr ist sehr dynamisch“, sagt Polizeisprecher Jonas Tepe.

A-59-Sperrung: Noch immer Verkehrschaos im Duisburger Norden

Einige Pendler berichten, dass sich die Situation inzwischen etwas normalisiert habe – das gilt offenbar in erster Linie für das Verkehrsaufkommen unmittelbar vor der Abfahrt Marxloh auf der A 59. Hier werden alle Fahrer von der Autobahn abgeleitet. Wenn alles nach Plan läuft, ist die A 59 ab Montag, 13. November, 5 Uhr, wieder befahrbar.

Aus Alt-Hamborn und Marxloh berichten Anwohner und Pendler vor allem im Berufsverkehr von komplett verstopften Straßen – Haupt- wie Nebenstraßen.

Besonders dramatisch sei die Situation am Mittwochabend in Marxloh gewesen. „Eine Freundin von mir ist vor lauter Verzweiflung bewusst falsch herum in eine Einbahnstraße hineingefahren“, erzählt eine Anwohnerin. Ein Geschäftsmann berichtet, er habe gesehen, dass von mehreren in Seitenstraßen geparkten Autos Außenspiegel abgefahren worden seien.

Drei Unfälle allein am Mittwochabend in Marxloh

Grund für die laut Augenzeugen „katastrophalen Zustände“ waren drei Unfälle. „Zum ersten Unfall kam es um 18.10 Uhr. Nach bisherigen Erkenntnissen soll eine Jugendliche auf die Weseler Straße gelaufen sein, ohne auf den Verkehr zu achten“, sagt Jonas Tepe. Die junge Frau musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Autos so weit das Auge reicht. Pendler und Anwohner brauchen momentan im Norden viel Geduld.
Autos so weit das Auge reicht. Pendler und Anwohner brauchen momentan im Norden viel Geduld. © Selgün Calisir

Um 18.38 Uhr ereignete sich der zweite Unfall an der Kreuzung Willy-Brandt-Ring/Wiesenstraße. Laut Polizei war dort nur ein Blechschaden entstanden. Den Verkehrsfluss bremste der Unfall trotzdem zusätzlich.

Der dritte Unfall ist nicht so glimpflich abgelaufen: „Um 19.20 Uhr hat der Fahrer eines Kleintransporters auf dem Willy-Brand-Ring offenbar nicht ausreichend auf den Gegenverkehr geachtet“, so Tepe. Zwei Fahrzeuge sind zusammengestoßen und mussten abgeschleppt werden, eine Person wurde verletzt.

Neue Baustelle in Obermarxloh war Autobahn GmbH angeblich nicht bekannt

In Obermarxloh macht den Verkehrsteilnehmern eine neue Baustelle zu schaffen. Seit Montag ist die Markgrafenstraße zwischen Im Holtkamp und August-Thyssen-Straße in Fahrtrichtung Schlachthofstraße gesperrt.

Ein Anwohner, der mit seiner Frau zum Betriebshof wollte, staunte nicht schlecht, als er plötzlich vor der Sperrung stand. „Normalerweise brauchen wir für die Strecke drei Minuten, durch die Sperrung 35. Es herrschte totales Chaos, weil hier auch die Umleitung für die A-59-Sperrung langgeht“, sagt er sichtlich genervt.

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„Wir führen hier Asphaltarbeiten durch, verbessern die Fahrbahn“, erklärt Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe. Der Zeitpunkt sei jetzt vorteilhaft, da dort momentan keine Straßenbahnen fahren. Ein Argument, das den genervten Obermarxloher nicht überzeugt: „Da fahren schon ewig keine Bahnen. Warum muss die Baustelle ausgerechnet jetzt sein? Sprechen sich die Beteiligten denn nicht ab?“

Eigentlich schon, legt Tobias Zoporowski, Sprecher der Autobahn GmbH, dar: „Wir hatten umfassende Koordinierungsrunden und haben abgestimmt, wer wann was wo macht.“ Von der Maßnahme an der Markgrafenstraße wisse die Autobahn GmbH in der Tat nichts. „Sie tangiert unsere Umleitung. Wenn wir offiziell davon in Kenntnis gesetzt werden, können wir nachbessern, wenn es möglich ist. Miteinander sprechen hilft“, so Zoporowski.