Auf 100 Jahre erfolgreiches Wirken blickt der Ruhrorter Bürgerverein in diesem Jahr zurück. Am 23. Januar wird groß auf dem Wasser gefeiert. Noch sind Karten zu haben.
Auf 100 Jahre erfolgreiches Wirken blickt der Ruhrorter Bürgerverein in diesem Jahr zurück. Ende September 1910 leitete Prof. Dr. Heinrich Hindorf die Gründungsversammlung des Vereins. Fünf Jahre zuvor, 1905, waren Ruhrort und Meiderich nach Duisburg eingemeindet worden. Hatten schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die stark zunehmende Industrie und der Ausbau der Häfen ein Wachstum der kleinen Stadt selbst behindert, so drohte sie nun zwischen Meiderich und Duisburg zerrieben zu werden.
„Arbeit im Dienste der Heimat”, so lautete denn auch das zentrale Motiv der Vereinsgründer. Es galt, die gemeinsamen Interessen der Ruhrorter in der großen Stadt zu vertreten. Alle aufbauwilligen Kräfte sollten gefördert werden.
Eine jetzt vom heutigen Vorstand um Vorsitzenden Mario Adams vorgelegte Übersicht macht deutlich, dass das weitgehend gelungen ist. So wurde von Anfang an eng mit örtlichen Vereinen wie dem Ruhrorter Turnverein von 1860, der Sängervereinigung und dem Männerquartett Freundschaft kooperiert. Der Verein setzte sich in den 1920er Jahren für die Schaffung von Wohnraum ein. Er stritt für den Erhalt des Hebeturms und des Haniel-Stifts, für den Neubau eines Realgymnasiums und einen neuen Versammlungssaal im Ort, er förderte den Ausbau der Mühlenweide und die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse. Anfang der 30er Jahre organisierte er Hilfsangebote für die zahllosen Arbeitslosen.
Gleichzeitig bemühte er sich um Kultur- und Heimatpflege. So wurden Mundartabende sowie Orchesterabende im Winter veranstaltet. 1937 organisierte der Bürgerverein das Festkonzert aus Anlass der 500-Jahr-Feier Ruhrorts mit Karl Elmendorf, dem Dirigenten der Bayreuther Festspiele, einem gebürtigen Ruhrorter. Er pflegte den Kontakt zum Bildhauer Prof. Karl Kraus, dem Präsidenten der Akademie der Bildenden Künste, ebenfalls ein Sohn Ruhrorts.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Verein 1950 seine Arbeit wieder auf. Ihm gelang es 1971, die Verschrottung der „Oscar Huber”, des letzten Radschleppdampfers, zu verhindern. Sie ist heute Museumsschiff. Auf der Freifläche des abgerissenen Hanielstifts erreichte der Verein die Anlage des heutigen Luisenparks und er konnte den vollständigen Abriss der evangelischen Kirche verhindern.
Seit 1993 setzt der Verein mit dem jährlichen Neujahrsempfang und dem Ruhrorter Weihnachtsmarkt neue Akzente. 2008 schloss er eine Partnerschaft mit dem Bürgerverein Sankt Pauli Hamburg, dem ältesten deutschen Bürgerverein. Zur Zeit beschäftigt ihn die geplante Neubebauung des Areals um den Eisenbahnhafen.
Noch Karten für die Bootsfeier
Das Festjahr beginnt beim Ruhrorter Bürgerverein am Samstag, 23. Januar, 17.30 Uhr, mit dem traditionellen Neujahrs-Empfang an Bord der „River Dream”. Um 18 Uhr legt das Schiff vom Steiger Schwanentor zu einer zweistündigen Rundfahrt mit Programm ab. Im Preis von 25 Euro enthalten sind neben der Fahrt ein Gala-Buffet und das Unterhaltungs-Programm der Band „Propfen”. Karten im Vorverkauf gibt es beim Reisebüro Schumacher, Am Neuen Markt (telefonische Vorbestellung unter 878-7982 oder per Fax unter -7981).