Duisburg-Marxloh. Gastronom Dursun Aşçıoğlu hat sich aus dem Koma zurückgekämpft. Nun hat er überraschend den Imbiss „Dönermann“ geschlossen. Doch es geht weiter.
Sein Vater hat Dursun Aşçıoğlu 1987 das Dönermesser im Familienimbiss in die Hand gedrückt, als er gerade 23 Jahre alt war. Seitdem hat er es nicht mehr aus der Hand gelegt. Selbst Corona konnte es ihm zunächst nicht entreißen. Der heute 57-jährige Gastronom kämpfte sich aus dem Koma zurück ins Leben und zurück an den Dönerspieß seines Marxloher Imbisses „Dönermann“. An die Sauerstoffflasche musste er diesen Sommer fast nur noch beim Schlafen, tagsüber nur noch selten. Seine Lungenbeschwerden wurden stetig besser. Doch im Winter kam der überraschende Rückschlag. Jetzt hat Dursun Aşçıoğlu sein Dönermesser unfreiwillig aus der Hand gelegt. Sein 2003 eröffneter Dönergrill auf dem August-Bebel-Platz ist nun für immer geschlossen.
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„Sein Arzt hat ihm strengstens abgeraten, weiterzuarbeiten“, sagt sein Sohn Alperen Aşçıoğlu. Demnach habe eine ausführliche Untersuchung in einem Schlaflabor ergeben, das der in Marxloh bekannte und beliebte Gastronom „nicht mehr gesund wird“. Vielmehr sei er arbeitsunfähig und dadurch jetzt im Ruhestand.
Als Kontrast zu seinem Leben als Selbstständiger in der Gastronomie lasse es der frühere Dönerbudenbesitzer jetzt erstmal ruhig angehen, so Alperen Aşçıoğlu, „er genießt, dass er gerade keinen Stress und keine Termine hat“ und kümmere sich darum, wieder auf die Beine zu kommen. So sei eine Kur in der türkischen Heimat Bolu geplant.
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Der Imbiss Dönermann, zu dem auch eine Trinkhalle gehörte, wird aber nicht lange leer stehen, versichert Aşçıoğlu, der zuletzt ebenfalls in dem Familienbetrieb gearbeitet hatte. Das Franchise-Unternehmen „Haus des Döners“ hat demnach den Gastrobetrieb gekauft und will bald eine Filiale eröffnen.
Dort wird allerdings Alperen Aşçıoğlu nicht mehr hinter der Theke stehen, nach „ein bisschen Dönerbude“ hat der junge Mann erstmal mit der Gastronomie abgeschlossen und jobbt derzeit im Einzelhandel. Im August wird er eine Ausbildung als Veranstaltungstechniker beginnen.
Den Familienbetrieb zu verkaufen „war die richtige Entscheidung“, finden die Aşçıoğlus. „Wir alle wollen das Beste für unseren Vater“, sagt der Sohn, „und dass es ihm schnell wieder besser geht“. Die vielen schönen Erinnerungen an den „Dönermann“ und an die Stammkunden bleiben dem früheren Inhaber Dursun Aşçıoğlu und seiner Familie – und auch in Marxloh wird der Imbiss sicher nicht so schnell vergessen.