Duisburg-Meiderich. Mit dem Rockfestival „Charity Unleashed“ ist dem Parkhaus Meiderich der Neustart nach Corona gelungen. Doch die Pandemie ist nicht vergessen.
Das Parkhaus Meiderich bebt wieder. Ausgelassen, fröhlich und vor allem mit breitem Grinsen tanzen dutzende Gäste vor der Konzertbühne. Begleitet von harten Gitarrenklängen und rockigem Gesang feiern sie zusammen mit den Musikern das Ende der zweijährigen Corona-Zwangspause und gleichzeitig die Premiere des neuen „Charity Unleashed Festivals“.
Bevor Dominik Kytzia dieses Benefizfestival jedoch am Samstagabend eröffnen konnte, ist „mir erstmal das Herz in die Hose gerutscht“. Denn gleich zwei Bands fielen nur wenige Tage vorher wegen Corona-Infektionen aus und mussten dem Gründer und Mitorganisator absagen – darunter auch aus Duisburg. Neben der Sorge um die beiden betroffenen Musiker musste Kytzia dringend Ersatz beschaffen. Denn ausfallen sollte das ursprünglich für 2020 geplante Konzert nicht erneut.
Mehr als 30 Absagen habe er bekommen, bis endlich „Call of Charon“ zusagte. Ein Musiker der Deathcore-Band, so erzählt Kyztia dankbar, habe dafür sogar extra seinen Urlaub unterbrochen.
Der Erlös fließt an Kinderprojekte des Meidericher Vereins Livingroom
Für Sänger Chris Birx von Motorjesus, den Headliner des Festivals, ist es zwar nicht der erste Gig in diesem Frühjahr, aber der erste in . „Das ist ein cooler Laden“, findet er und freut sich nicht nur, wieder live auf der Bühne zu stehen. Er genießt auch den Kontakt zu den Fans und im Getümmel auch selbst wieder Bands gucken zu können. Dass der Erlös des Konzerts an den Verein Livingroom und dessen Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche fließt, ist „eine geile und wichtige Sache“ und die Unterstützung für ihn Ehrensache. Motorjesus tritt, wie auch die übrigen Acts, nur für eine Mini-Gage auf.
Kristina und Marco Kent sind kaum fünf Minuten angekommen und schon sichtlich in Partylaune. „Wir haben Megabock nach zwei Jahren Corona“, sagt die 30-Jährige, „wir sind richtig unterfeiert, wir wollen endlich wieder richtig abtanzen“. Die beiden Ungelsheimer sollen kurz darauf Wort halten und auf der Tanzfläche ordentlich ins Schwitzen kommen, als die Hardrocker von Formosa loslegen. Dort treffen sie zunächst vor allem auf Festivalbesucherinnen. Diese zeigen den erst nur kopfnickenden Männern, wie man ordentlich Stimmung macht. Der weibliche Enthusiasmus ist ansteckend, und so folgt ruckzuck der szenetypische Pogo, und die Fans lassen zudem ihre Mähnen fliegen.
Neuauflage in Duisburg-Meiderich ist für 2023 fest eingeplant
„Megagut“ finden Gianna Hopp aus Köln nicht nur die Stimmung im Konzertsaal, sondern vor allem den kleinen Biergarten mit der Freiluftbühne für Poetry Slammer Micha-El Goehre. „Wir haben Tränen gelacht“, lobt sie seine Lesungen. Für sie und ihre Begleiter steht bereits fest: Sie wollen weitere Konzerte im Parkhaus besuchen, insbesondere wenn wieder ihre Lieblingsband Crownfall dabei ist.
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„Der Laden hat gekocht, gebrodelt“, zieht Organisator Dominik Kytzia am Sonntagnachmittag Bilanz. Die Premiere des Benefizfestivals „Charity Unleashed“ mit rund 160 Besuchern wertet er als großen Erfolg: „Live-Musik lebt noch! Gerade hier in Duisburg.“ Eine Neuauflage soll es im Mai 2023 geben.
>> EINLASS NUR MIT NEGATIVEM CORONA-TEST MÖGLICH
● Zwar hat die Stadt Duisburg dem Parkhaus für das Benefizfestival keine Corona-Auflagen mehr gemacht. Doch Einlass gab es nur mit negativem Schnelltest.
● Angesichts zweier Band-Absagen und einer spontan ausgefallenen Merchandise-Helferin wegen Corona-Infektionen hält Organisator Dominik Kyztia das für die richtige Entscheidung.
● Weitere Infos zur neuen Festivalreihe auf www.charity-unleashed.de.