Duisburg. 750 Schülerinnen und Schüler haben am Dienstag in Duisburg-Marxloh gegen Krieg demonstriert und Frieden nicht nur für die Ukraine gefordert.

Nicht nur die Ukraine, sondern alle von Krieg geplagten Länder wollen die Schülerinnen und Schüler unterstützen, die am Dienstagmorgen, durch Marxloh gezogen sind. Rund 750 Kinder und Jugendliche des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums und der Grundschule Henriettenstraße waren am August-Bebel-Platz zusammengekommen, um für den Frieden einzustehen – in der Ukraine, aber auch „in Syrien, Palästina, und Afghanistan“, zählt Achtklässlerin Süeda auf.

Schnell habe sich nach der Eskalation in Osteuropa der Wunsch entwickelt, ein Zeichen zu setzen, sagt Schülersprecherin Sila Egrün. Doch so einfach war es nicht. Zweimal musste die Friedensdemonstration wegen schlechter Wettervoraussagen verschoben werden. Am Dienstag gelang dies dann im dritten Versuch.

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Duisburger Schüler: „Im Krieg gibt es nur Verlierer“

Eröffnet wurde die Kundgebung mit einer Bob-Marley-Coverversion, vorgetragen von Musiklehrerin Yvonne Ringsdorf. Später kamen auch die Jugendlichen zu Wort: „Ein Krieg ist kein Boxkampf. Im Krieg gibt es nämlich nur Verlierer“, erklärt der 13-jährige Mohamed auf der Bühne.

Die Kundgebung auf dem August-Bebel-Platz in Marxloh wurde auch musikalisch begleitet.
Die Kundgebung auf dem August-Bebel-Platz in Marxloh wurde auch musikalisch begleitet. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Einige Schüler und Schülerinnen haben selber Kriegs- und Fluchterfahrungen gemacht. So etwa die Neuntklässlerin Aya, die vor zwei Jahren mit ihrer Familie aus Syrien nach Deutschland kam. „Wir wurden anders behandelt als die ukrainischen Flüchtlinge“, kritisiert die 14-Jährige. Sie fühle sich mit den Ankommenden aus der Ukraine aber eng verbunden.

Deutschunterricht für ukrainische Jugendliche in Marxloh

Abseits der Kundgebung haben die Jugendlichen noch eine stolze Summe von 1500 Euro Spendengeld generiert. Das Geld geht an den Verein Runder Tisch Marxloh, der die Spenden in die Ukraine weiterleitet. Dort sollen sie den Kriegsopfern helfen.

Schulleiter Holger Rinn erwartet, dass in den nächsten Wochen 20 ukrainische Geflüchtete an das Marxloher Gymnasium kommen werden. Diese werden dann in sogenannten Willkommensklassen in deutscher Sprache unterrichtet. Ein Junge ist bereits da. Außerdem ist die Unterbringung von vier bis fünf ukrainischen Geflüchteten im schuleigenen Aufenthaltsraum geplant.