Duisburg. In einem Ladepark für Elektroautos im Duisburger Norden sind seit Wochen Schnellladesäulen defekt. Für Autofahrer ist das eine Belastung.
„Defekt“-Schilder statt geselligem Ladespaß: Jeden Freitagabend trifft sich eine Gruppe von Elektroautofahrern am Ladepark zwischen Hamborn und Beeck, um ihre Fahrzeuge mit neuer Energie zu versorgen. Doch das kann dauern, denn von den insgesamt vier Schnellladesäulen funktionieren nur zwei, und das mit teils reduzierter Leistung. Ein Missstand, der seit Wochen anhält.
„Das Ganze ist ein Trauerspiel hier“, sagt Sören Corbach, der sein E-Auto gerade mit zehn Prozent Akkustand an eine Ladesäule angeschlossen hat. „Am Anfang war der Park hier noch hochgelobt worden, jetzt ist die Situation aber nur enttäuschend.“
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Hälfte der Ladesäulen im Elektroautoladepark Duisburg ist defekt
Seit 2018 trifft sich die Gruppe von E-Auto-Fans freitags am Ladepark an der Beecker Straße, direkt bei Ikea und am Autobahnkreuz Nord. Sie lachen zusammen oder diskutieren allerlei Themen, natürlich auch über die Zukunft der Elektromobilität. „Die ersten zwei Male war ich fast alleine hier“, sagt Sören Corbach, „aber mittlerweile kommen meistens ein paar Dutzend Leute.“ Bei gutem Wetter wird sogar gegrillt, und im Dezember gibt es eine gemeinsame Nikolausfeier. In einer Whatsapp-Gruppe erfahren rund 60 Mitglieder, was gerade los ist am Ladepark.
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Dieser Ladepark wurde im Januar 2019 als gemeinschaftliches Projekt des Energieunternehmens Innogy und der Stadtwerke Duisburg in Betrieb genommen. Nach der Übernahme der einstigen RWE-Tochter Innogy ist inzwischen Eon für die Instandhaltung verantwortlich. Kundinnen und Kunden finden dort vier Schnellladestationen und zwei AC-Langsamladestationen. Im August 2020 hatte Eon Belastungstests durchgeführt und mitgeteilt, dass im ersten Betriebsjahr in über 3600 Ladevorgängen Fahrzeuge mit insgesamt 80.000 Kilowattstunden Strom aufgeladen wurden.
Eon kündigt zeitnahen Umbau von Duisburger Ladepark an
Von diesem Wert sei man heute weit entfernt, klagt Sören Corbach, der selbst im Autohandel und seit 2014 im Bereich E-Mobilität tätig ist: „So kann man die Leute nicht von E-Autos überzeugen. Jemand auf der Durchreise kann hier nicht so einfach und schnell laden, wie er sich das vorstellt. Ich werde sauer, wenn hier Kunden von außerhalb ihr Auto aufladen wollen, dann aber enttäuscht wieder wegfahren müssen.“ Die Hotline des Betreibers sei überfordert, ständig werde auf den Park als ein „Pilotprojekt“ und seinen Testcharakter verwiesen. Ein Ausweichen auf andere Ladestandorte in der Nähe ist dann die einzige Alternative.
Auf Nachfrage kündigt ein Eon-Sprecher an, man habe „bereits einen umfassenden Umbau des Ladeparks“ in Auftrag gegeben. Dazu sollten noch im November die vier Schnellladestationen ausgetauscht und auf den neusten Stand gebracht werden. In Zukunft wolle der Konzern die Auslastung stets im Blick behalten, „um auf Nachfragesteigerung gegebenenfalls durch Erweiterungen reagieren zu können.“
Zumindest die angekündigte kurzfristige Reparatur stimmt die E-Auto-Clique „verhalten optimistisch“ – auf einen Umbau wagen die Autofahrer um Sören Corbach noch nicht so recht zu hoffen.
>>> Verzeichnis vereinfacht die Suche nach E-Ladestandorten in Duisburg
• Laut der „Tracking“-App „Goingelectric“ gibt es in Duisburg derzeit 40 Ladestandorte für Elektroautos. Elf davon befinden sich im Duisburger Norden.
• In den Kaßlerfeld, Duissern und Neudorf und deren Umgebung sind 13 Ladestandorte zu finden.
• Im Duisburger Süden ist die Dichte deutlich geringer. Im Bereich der Stadtgebiete Bergheim, Hochemmerich und Wanheimerort befinden sich fünf Ladestationen. Die Zahlen werden laut den App-Betreibern laufend aktualisiert.