Duisburg-Hamborn. Rock-Sängerin Anne Haigis überzeugt auch nach 40 Jahren auf der Bühne. Davon durfte sich das Publikum im Hamborner Ratskeller überzeugen.
Inmitten des legendären United Jazz & Rock Ensembles ist auf dem Cover der 1979 erschienenen Schallplatte eine junge Sängerin zu sehen: Anne Haigis, die damalige Partnerin des inzwischen verstorbenen Pianisten und Bandleaders Wolfgang Dauner. Wer als Altersgenosse heute die gereifte Musikerin wiedersieht, trifft auf große Vitalität und bluesige Erdverbundenheit, die man bei einer jungen Sängerin nur selten findet. Unter dem CD-Titel „Carry on – Songs für immer“ feiert derzeit Haigis ihr 40-jähriges Bühnen-Jubiläum mit einer Tournee, die auch im „Kulturiges“ im Hamborner Ratskeller Station machte.
Das Publikum feierte ein Ratskeller-Konzert mit einer vielseitigen Musikerin, die viel erlebt, viel zu erzählen und mit modischen Zeitgeist-Klängen nichts im Sinn hat. Corona-bedingt war an diesem Abend im abgeteilten Konzertsaal nur eine begrenzte Besucherzahl zugelassen. Immerhin war der Saal damit ausverkauft.
Ratskeller Hamborn: Erinnerung an Pianist Wolfgang Dauner
Die vor 65 Jahren in Rottweil am Neckar geborene Anne Haigis präsentierte sich ihrem ebenfalls nicht mehr ganz blutjungen Publikum mit englischen und deutschen Texten noch in jedem Moment in Bestform. Dabei zeigte sich die routinierte Sängerin, deren Hit „Freundin“ einst in der berühmt-berüchtigten ZDF-Hitparade lief, mit einem Repertoire aus Rock, Blues, Gospel und Soul enorm vielseitig. Mit Publikumslieblingen wie „Haut für Haut“, „Kind der Sterne“ und „Geheime Zeichen“ von Klaus Lage hat die Dame mit der markanten und rauchigen Stimme stets die alten Hits im musikalischen Gepäck.
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Mit nicht immer dezenter Disco-Beleuchtung, dafür aber auch mit Omas Stehlampe hatte es sich Anne Haigis auf der plüschigen Bühne im Ratskeller gemütlich gemacht. Dass sie keine Band als Begleitung braucht, das bewies sie dann wieder einmal aus Neue. Im engen Kontakt zum Publikum, das auch mitsingen durfte, präsentierte Haigis die Lieder ihres Lebens, darunter das wunderbare „No man’s land“ von Tony Carey, der einst mit ihr und Eric Burdon goldene Zeiten im Trio genoss.
Dann erinnerte sie auch noch einmal an den unvergesslichen Pianisten Wolfgang Dauner, ihre große Liebe in sehr jungen Jahren, von dem sie viel vom Leben und für die Musik lernen durfte. Es gab dann zuletzt ganz viel Beifall für einen wunderbaren Liederabend.