Duisburg-Meiderich. Unter neuer Führung will die Kleinkunstbühne Meiderich wieder Kabarett-Abende veranstalten. Angebot und Publikum zu verjüngen, wird aber dauern.
Kompliziert war die Wahl des neuen Vorstandes nicht: Nur 15 von 260 geladenen Mitgliedern der Kleinkunstbühne Meiderich nahmen am 1. Juli an der Versammlung teil, um den lange nötigen Führungswechsel zu beschließen. Ohne große Diskussionen kam es zum erwarteten Ergebnis: Henner Sander beerbt den langjährigen Ersten Vorsitzenden Lothar Koopmann, Zweiter Vorsitzender ist Pascal Böhme.
Dass nur so wenige Vereinsmitglieder gekommen sind, sei ganz normal, sagt Sander: „Das war eigentlich nie anders. Die meisten Mitglieder zahlen ihren Beitrag vor allem, um vergünstigt die Vorstellungen sehen zu können.“ Entsprechend schnell war die Versammlung dann auch vorbei. „Wir hatten im vergangenen Jahr nur drei Auftritte“, so der neue Vorsitzende. Da habe es den Mitgliedern einfach nicht viel zu erzählen gegeben.
200 Gäste sollen im Centrum Westende Platz finden
Das soll sich freilich wieder ändern. Aus den zurzeit nachhaltig niedrigen Inzidenzen schöpft der Vorstand Mut und Zuversicht, ab August wieder regelmäßige Kabarett-Abende veranstalten zu können. Los soll es am 19. August mit René Steinberg gehen. „Ein begnadeter Stimmenimitator“, freut sich Sander auf den durch den WDR bekannt gewordenen Steinberg.
Auch in den darauf folgenden Monaten sind Vorstellungen der Kleinkunstbühne im Centrum Westende geplant. „Wir hoffen, sie alle durchführen zu können“, sagt Sander, räumt aber auch ein: „Eine gewisse Skepsis bleibt.“
Die Veranstaltungshalle an der Gesamtschule Meiderich soll dann jeweils 200 Gäste fassen. „Wenn wir die Plätze im Schachbrettmuster verteilen, sollte das hinkommen.“ Man werde sich aber auch kurz vor den Veranstaltungen noch einmal mit dem Gesundheitsamt abstimmen.
Kleinkunstbühne Meiderich startet Vorverkauf
Erschwert werden momentan die Bemühungen des neuen Vorstands, das Angebot und damit das Publikum der Kleinkunstbühne zu verjüngen. „Wir sind da noch an alte Verträge mit Künstlern gebunden“, erklärt Henner Sander. So fänden wegen der coronabedingten Absagen erst jetzt die Auftritte statt, die schon für 2020 verbindlich gebucht waren. Ähnlich verhalte es sich mit einigen für dieses Jahr geplanten Vorstellungen, die nun zwingend 2022 stattfinden müssten. „Wir hatten da noch keine große Gestaltungsfreiheit“, sagt Sander, der aber auch betont, bei aller Verjüngungskur Rücksicht auf die älteren Stammgäste und Mitglieder nehmen zu wollen.
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Henner Sander leitet die Geschäfte der Kleinkunstbühne nun schon seit einigen Monaten kommissarisch. Den Wechsel hatte er mit seinem Vorgänger Koopmann vereinbart; allein die nötige Mitgliederversammlung konnte wegen der lange hohen Inzidenzen nicht stattfinden. Jetzt freut sich Sander, mit seinen neuen Vorstandskollegen die Arbeit richtig aufnehmen zu können: „Wir sind heiß darauf!“
Für die erste Vorstellung nach der Corona-Zwangspause können Tickets bereits per E-Mail an info@kleinkunstbühne-meiderich.de bestellt werden. Den Vorverkauf für die darauffolgenden Shows will Sander dann erst nach der jeweils vorherigen Vorstellung freischalten. So will er besser auf mögliche Entwicklungen der Pandemie vorbereitet sein: „Tickets für abgesagte Veranstaltungen zurückzuerstatten, war ein ganz schöner Aufwand.“
>> KLEINKUNSTBÜHNE MEIDERICH OHNE FINANZIELLE PROBLEME
• Über die finanzielle Situation des Vereins habe er sich in dieser Zeit keine Sorgen gemacht, sagt Henner Sander: „Der Lockdown konnte uns eigentlich nicht viel anhaben. Keine Auftritte heißt für uns, dass auch keine Gagen fällig werden und keine Miete.“
• Nach René Steinberg (19. August) sollen HG Butzko (28. Oktober), Bennie Stark (18. November) und Jens Neutag (2. Dezember) im Centrum Westende auftreten. Informationen zum Verein und zum Programm gibt es online unter www.kleinkunstbuehne-meiderich.de.
