Duisburg-Meiderich. Die Bahnstation Meiderich Ost wird in den nächsten Monaten modernisiert. Die schmuddelige Station Meiderich Süd muss dagegen vorerst warten.
Zugfahrer stehen in Meiderich Ost ab Montag vor einem abgesperrten Bahnsteig: Der Haltepunkt der Regionalbahn RB 36 wird in den nächsten Monaten umfassend modernisiert. Wie die Deutsche Bahn mitteilt, soll die kleine Station dadurch barrierefrei werden. Es wird unter anderem der Bahnsteig neu gepflastert, die Rampe für Rollstuhlfahrer erneuert und eine neue Beleuchtung installiert. Kostenpunkt: 700.000 Euro.
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Die Verbesserung der Barrierefreiheit sei in Meiderich grundsätzlich nötig, erläutert Dino Niemann, Sprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), auf Nachfrage der Redaktion. Gründe seien etwa umliegende Pflegeheime, die Herzklinik oder Kinder- und Jugendeinrichtungen. „Mit dem Umbau wird eine ungehinderte Nutzung durch die teilweise mobilitätseingeschränkten Fahrgäste ermöglicht“, so Niemann.
Duisburger Bahnhof profitiert von Förderprojekt des Bundes
Auch der aktuelle Stationsbericht des VRR legt Handlungsbedarf in Meiderich Ost nahe; die Station schneidet unterdurchschnittlich ab. Noch deutlich schlechter haben die VRR-Tester jedoch den Bahnhof Meiderich Süd bewertet. In allen Kategorien (Sauberkeit, Funktion, Graffiti) erhält die Station die schlechtestmögliche Bewertung. Dass dennoch zuerst der Haltepunkt Ost saniert wird, liegt an den Förderbedingungen, unter denen die Modernisierung jetzt erfolgt.
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Denn das sogenannte Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP), aus dessen Mitteln der Umbau finanziert wird, ist insbesondere für die Herstellung von Barrierefreiheit vorgesehen. Und während die Station Meiderich Ost nur eine veraltete und nach heutigen Maßstäben zu steile Zugangsrampe (Baujahr 1932) vorweisen kann, gibt es in Meiderich Süd sogar einen Aufzug. Bahn-Sprecher Thorsten Nehring ergänzt auf Nachfrage den Umstand, dass in Meiderich Süd im vergangenen Jahr noch das Dach saniert worden ist.
Station Meiderich Ost bekommt neues Blindenleitsystem
Die am Montag beginnende Baumaßnahme sieht neben der Erneuerung des Bahnsteiges, der Bahnsteigkante und der Beleuchtung die Verlegung eines neuen Leitstreifens für blinde Fahrgäste vor. Die in die Jahre gekommene Rampe soll mit einer geringeren Steigung umgebaut werden, um Menschen mit Rollstuhl oder Rollator den Zugang zum Bahnsteig zu erleichtern.
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Das ZIP ist kleinen Stationen vorbehalten, mit täglich weniger als 1000 Ein- und Aussteigern. In diese Kategorie fallen alle Meidericher Haltepunkte. „Für nachfragestärkere Stationen gibt es diverse andere Förderprogramme“, erklärt Dino Niemann. Das ZIP solle deshalb dort eingesetzt werden, wo bisher keine Förderung möglich war. Das Geld hierfür stellt die Bundesregierung zur Verfügung.
Meiderich: Bahnstrecke wird während Bauarbeiten teilweise gesperrt
Während der Arbeiten wird die Strecke zeitweise gesperrt. Vom Montag an (18. Mai) bis zum 15. Juni sind keine Zugfahrten mit der RB 36, die normalerweise zwischen Ruhrort und Oberhausen Hbf verkehrt, möglich. In dieser Zeit wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Über den Ersatzfahrplan informiert die Nordwestbahn.
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Um die Einschränkungen für Reisende gering zu halten und die Sperrpause bestmöglich auszunutzen, will die Bahn weitere Arbeiten an der Strecke bündeln. So soll unter anderem die Oberleitung in Meiderich Süd auf einer Länge von rund 1000 Metern reguliert werden. Auch der Bau der neuen Eisenbahnüberführung an der Vohwinkelstraße durch die Stadt findet parallel statt. Die Modernisierung der Station Meiderich Ost soll laut VRR bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Wegen des Baus der Meidericher Umgehungsstraße verkehrt die RB 36 bereits seit Februar nicht zwischen Ruhrort und Meiderich Süd.