Neumühl. Staatssekretärin Serap Güler (CDU) besucht in Duisburg Pater Tobias‘ Projekt Lebenswert und packt beim Lieferservice des Restaurants Sham mit an.
Serap Güler öffnet die Heckklappe des schwarzen Lieferwagens. Sie greift zu einer Wärmebox und macht sich damit auf den Weg zur Haustür, wo Edda Plucinski schon wartet. Die Neumühlerin nutzt aktuell den Lieferdienst des Restaurants Sham, hat ein Schnitzel „Wiener Art“ mit Pommes und Gemüse bestellt. Heute nimmt sie ihr Mittagessen von CDU-Politikerin Güler entgegen.
Die 39-Jährige arbeitet als Staatssekretärin im NRW-Integrationsministerium. In dieser Rolle hat sie 2018 das Projekt Lebenswert und dessen Gründer Pater Tobias kennengelernt. Der berichtete ihr vor wenigen Tagen, dass sein Team einen Lieferservice für das vom Projekt betrieben Restaurant Sham eingerichtet hat. Pater Tobias und seine Mitarbeiter versorgen Bürger, die darunter leiden, dass wegen der Corona-Pandemie gastronomische Betriebe schließen mussten. „Ich habe Pater Tobias gefragt, ob ich nicht mal bei einer Auslieferung mithelfen kann“, sagt Güler. „Und das Angebot hat er gerne angenommen.“
Preisprinzip im Restaurant Sham: Jeder zahlt, was er kann
Auf ihrer Tour durch den Stadtbezirk Hamborn trifft sie vor allem auf ältere Menschen. Edda Plucinski kann aufgrund ihrer fehlenden Sehkraft nicht mehr kochen. Deshalb bestellt sie nun täglich im Restaurant Sham. „So kann ich das leckere Essen weiterhin genießen.“ Die Mahlzeiten sind vergleichsweise günstig. Es gilt das Prinzip „Pay as you like“, Kunden können den Preis selber bestimmen. Das Restaurant empfiehlt fünf Euro pro Portion.
Serap Güler verabschiedet sich von Plucinski. Sie richtet ihren Mundnasenschutz zurecht und steigt wieder ins Auto. Nael Aldaaif steuert den Lieferwagen durch die Straßen. Er absolviert im Sham seine Ausbildung zum Restaurant-Fachmann. In der Corona-Krise zeigt der Syrer seine Flexibilität und bringt den Menschen die Mahlzeit bis vor die Haustür.
Serap Güler freut sich über gemeinnützige Projekte
Nach rund einer Stunde ist die Tour beendet. „Ich habe vor allem Dankbarkeit erlebt“, sagt Güler. „Die Menschen freuen sich, dass sie in dieser Krise mit einem warmen Mittagessen versorgt werden.“ Sie betont auch den Stellenwert, den gemeinnützige Organisationen wie das Projekt Lebenswert haben: „Ich bin wirklich froh, dass die Solidarität in diesen Tagen gut funktioniert.“
Neben dem Lieferservice gibt es noch einen Fensterverkauf. Täglich von 11 bis 14 Uhr sowie Freitag und Samstag von 18 bis 20 Uhr können die Speisen am Restaurant Sham bzw. am Café „Offener Treff“, Holtener Straße 176, abgeholt werden. Es gibt eine wechselnde Speisekarte mit Tagesgerichten zur Auswahl. Vorbestellungen: tobias@abtei-hamborn.de oder
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