Duisburg-Walsum. Gelungener Start der neuen Duisburger Filiale. Denn das Hauptgeschäft von Glutwerk ist der Lieferservice. Es werden weitere Mitarbeiter gesucht.

Mit einer Eröffnung ganz ohne Empfang und Schnickschnack musste sich Glutwerk, die neue Burger-Schmiede in Walsum, coronabedingt begnügen. Warum es trotzdem Sinn gemacht hat, mitten in der Krise einen neuen Laden zu eröffnen, erklärt Geschäftsführer Nuri Kovanci.

Bange Zeiten hatte das Glutwerk-Team kurz vor der geplanten Eröffnung nur, solange noch nicht feststand, ob beim großen Shutdown Außer-Haus-Lieferungen erlaubt bleiben würden. Als das klar war, hieß es: „Ran an die Burger.“

Die Umsätze der Duisburger und Voerder Filiale ziehen zu Corona-Zeiten kräftig an

„Unser Konzept setzt schon immer auf Burger to go. Das heißt, unser Hauptgeschäft machen wir mit dem Lieferdienst“, sagt Kovanci und seine Augen lächeln hinter der Stoffmaske.

Er hat gut strahlen, weil die Umsätze der drei Glutwerkfilialen in Duisburg und Voerde nach seiner Aussage im Moment kräftig anziehen. Kurzarbeitergeld? Staatliche Soforthilfen? Kovanci schüttelt energisch den Kopf. Hat er nicht beantragen müssen. Im Gegenteil.

Es gibt sogar noch freie Jobs

Wenn er in der Krise etwas braucht, dann sind es zusätzliche Mitarbeiter, um den eigenen Lieferdienst und das Thekenteam aufzustocken. 15 bis 20 Leute sind zurzeit mit unterschiedlichen Stundenzahlen in der neuen Walsumer Filiale beschäftigt. Und eine Bezugsquelle für den Mund-Nasen-Schutz, die keine drei Euro pro Maske haben will, das wäre auch ganz schön“, räumt er ein, Aber sonst gäbe es keine Lieferprobleme.

Er habe noch freie Jobs für Leute im Gastronomiebereich. Wer durch die Krise seine Arbeit verloren hätte, soll anrufen und einen Vorstellungstermin ausmachen. Das Fleisch für seine amerikanisch und kanadisch inspirierten Steaks, Burger und Beilagen kommt ohne Probleme aus Argentinien und Irland. Der Brotanteil der Glutwerkkreationen stammt von regionalen Bäckern.

Die Konkurrenz sitzt direkt nebenan

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Besonders stolz ist Kovanci auf die selbst gemachten Saucen. Das erinnert sehr an die Burger Nerds, die ganz in der Nähe erfolgreich ihr Burger-Restaurant betreiben. Als direkte Konkurrenz zu den eingesessenen Nerds will Kovanci Glutwerk aber trotzdem nicht sehen, dazu seien die Konzepte zu unterschiedlich.

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„Wir sind auch im Besitz der Marke zu unserem Konzept“, erklärt er weiter und meint seine Familie. Er hat sich viel vorgenommen und will mit Glutwerk in den Franchisemarkt einsteigen. Dafür ist es natürlich wichtig, dass die eigenen Filialen gut anlaufen. Das Expansionstempo ist sehr hoch.

Eigentlich ist er Diplomingenieur

Burger Nerds nebenan

Schon seit 2016 verkaufen Christos Zacharis und Raban Kiwitt als Burger Nerds in Walsum ihre Produkte einen Steinwurf vom Glutwerk entfernt. Auch sie werben mit ihren selbst gemachten Saucen.

Anders als Glutwerk kaufen die beiden ehemaligen BWL-Studenten setzen sie komplett auf regionale Anbieter vom Niederrhein. Der Laden ist Kult.

Erst vor eineinhalb Jahren ging der erste Glutwerkladen in Voerde an den Start. Auch dort führt Nuri Kovanci die Geschäfte. Er ist eigentlich Diplomingenieur im Fachbereich Mechatronik, hat aber nur ein paar Jahre in dem Beruf gearbeitet. „Meine Familie kommt aus der Gastronomie, wahrscheinlich liegt mir das doch irgendwie im Blut“, sagt er nachdenklich und stellt eine schicke, quadratische Lieferbox für Burger auf den Tisch. Die Edelschachtel in braun mit orangen Akzenten passt zur Ladeneinrichtung in der das feurige Orange dominiert. „Schön oder?“ fragt er und fügt dann selber hinzu „als ob man eine richtig teure Uhr nach Hause geliefert bekommt.“