Walsum. Der Bau der Umgehungsstraße von Logport VI zur Autobahn A 59 ist beschlossen. Die SPD lobt den Plan, die CDU hat aber auch Kritikpunkte.
Die lang ersehnte Umgehungsstraße soll nun endlich realisiert werden. Der Haupt- und Finanzausschuss hat dem ersten Bauabschnitt der neuen Hauptverkehrsstraße, die Logport VI mit der A 59 verbinden soll, zugestimmt. Politiker vor Ort begrüßen den Bau der Umgehungsstraße, die Walsum vom Lastwagenverkehr entlasten soll. Doch es gibt auch einige Einwände.
Baubeginn ist frühestens 2021, abhängig von der Zahl der Einwände, die bei der Bürgeranhörung auf den Tisch kommen. 2025 soll dann die gesamte, knapp fünf Kilometer lange Trasse fertig sein.
SPD: Duisburg profitiert von neuen Arbeitsplätzen und Umgehungsstraße
„Die Walsumer profitieren auf jeden Fall. Einmal von der Umgehungsstraße und dann auch von den Arbeitsplätzen“, kommentiert Ratsherr Benedikt Falszewski, der Vorsitzende der SPD Walsum. Deshalb kann er sich vorstellen, dass die Zahl der Bürgereinwände überschaubar bleibt.
Auch interessant
Bereits in diesem Juni will das dänische Logistikunternehmen DSV mit dem Bau einer Niederlassung auf dem Logport-VI-Gelände beginnen. Hier sollen bis 2021 über 300 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Umgehungsstraße wird frühestens vier Jahre später fertig sein.
CDU fordert: erst die Umgehungsstraße bauen, dann neue Firmen ansiedeln
„Die falsche Reihenfolge“, kritisiert Elmar Klein, Walsumer CDU-Ratsherr und Verkehrsexperte. „Erst die Umgehungsstraße und dann die Ansiedlung auf dem Logport-VI-Gelände“, fordert Klein. Er weist darauf hin, dass es noch keine Baugenehmigung für die dänische Niederlassung gebe.
Auch interessant
Grundsätzlich begrüßt Klein Logport VI und die damit verbundenen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Auch mit dem ersten Bauabschnitt der Umgehungsstraße ist er einverstanden, drängt aber auf den Bebauungsplan für den zweiten Bauabschnitt. „Wir warten dringend auf die konkreten Planungen für diesen zweiten Abschnitt – bisher gibt es weder einen Bebauungsplan, noch ist die Finanzierung konkretisiert“, so der CDU-Ratsherr.
Zwar gebe es wenig Alternativen für die angedachte Trassenführung. „Aber konkret ist das alles noch nicht.“ Klar sei für die Walsumer CDU hingegen, dass der Lkw-Verkehr „gravierend zunehmen“ werde. Bereits in der Bauphase und dann später, wenn die neuen Firmen auf Logport VI ihre Arbeit aufnehmen. „Es wird ja wohl auch nicht bei dem einen Unternehmen bleiben“, so Klein.
Duisport will Verkehr von Lkw auf Schiff und Schiene verlagern
„Es wird deutlich weniger Verkehr als zur Zeit der Papierfabrik geben. Wir wollen ganz klar eine Verlagerung vom Lkw auf Schiene und Schiff“, verspricht dagegen Duisport-Sprecher Thomas Hüser. Die konkreten Pläne dafür gebe es, die Redaktion wird sie demnächst vorstellen.
Auch interessant
Bereits in der Bauphase der Umgehung fordert die Walsumer SPD „kurzfristige Maßnahmen, um den Lkw-Verkehr bis dahin so zu lenken, dass die Verkehre die Menschen so wenig wie möglich beeinträchtigen.“ Nebenstraßen sollen für den Lkw-Verkehr tabu sein. „Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass die Straßen als Abkürzungen genutzt werden“, so Falszewski.
Auch interessant
Solange es keine Umgehungsstraße gibt, werden nach Einschätzung von Elmar Klein die Römerstraße und die Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße deutlich mehr befahren werden. „Da hilft es auch nicht, ein paar Nebenstraßen zu sperren“, sagt er mit Blick auf den SPD-Vorschlag.
Duisburger Hafen: mehr als genug Lkw-Parkplätze eingeplant
Die von der Politik eingeforderten Lkw-Parkplätze auf dem Logport VI-Gelände sind laut Duisport-Sprecher Thomas Hüser fest eingeplant: „Wir werden Parkplätze in mehr als ausreichender Zahl vorhalten.“ Es sei auch nicht im Sinne von Duisport, wenn die Fahrer der Laster über Nacht in den Nebenstraßen logieren. Es gab in den letzten Jahren immer wieder Ärger deswegen. „Dabei sind dies zum großen Teil Lkw, die nicht uns, sondern Firmen außerhalb anliefern, zum Teil sogar außerhalb von Duisburg“, so Hüser. Man sei an einem guten Einvernehmen mit den Anwohnern interessiert, auch in dieser Hinsicht. „Ich bin davon überzeugt, dass die Anwohner künftig profitieren.“