Duisburg-Mittelmeiderich. Andreas Hoffmann, Anhänger der Footballmannschaft Green Bay Packers, verkaufte selbstgenähte Schlüsselbundanhänger zusammen mit Sammelkarten.

Was Schlüsselanhänger, ein American Football-Team und der Duisburger Verein Immersatt miteinander zu tun haben? Die Antwort findet man bei dem Meidericher Andreas Hoffmann. Der Anhänger der Green Bay Packers hat in den vergangenen Wochen Schlüsselanhänger seines Lieblingsclubs gefertigt und diese zusammen mit Sammelkarten der Spieler verkauft. Den Erlös – insgesamt 420 Euro – spendete er an Immersatt, das nicht nur während der Corona-Krise dringend auf Spenden angewiesen ist.

Mit dem Nähen von Schlüsselanhängern hat Hoffmann bereits Erfahrung: „Das habe ich vor ein paar Jahren mal für den Weihnachtsmarkt der Tanzgruppe meiner Tochter gemacht. Damals waren aber nur bunte Muster drauf. Das Geld aus dem Verkauf habe ich ebenfalls gespendet“, sagt er. Ganz ähnlich ging der 45-Jährige bei den Anhängern im Football-Design vor. „Ich habe zu Hause Sammelkarten mit Spielern der Green Bay Packers, die habe ich in Wundertüten verkauft. Dazu habe ich immer einen selbst genähten Schlüsselanhänger gelegt. Das Ganze kostete fünf Euro – alles, was über war, wanderte in den Spendentopf“, sagt er.

Die Green Bay Packers

Die Green Bay Packers sind ein American Football-Team der National Football League. Sie kommen aus Green Bay im US-Bundesstaat Wisconsin.

Sie bilden in der NFL das drittälteste Team und das einzige, das nicht einem Eigentümer, sondern den Mitgliedern gehört.

Viermal konnten die Green Bay Packers den Super Bowl, das Endspiel der American Football Saison, gewinnen: 1966, 1967, 1996, 2010.

Schwierig ist die Arbeit nicht: Grundlage ist ein Gurtband, das es in verschiedenen Farben zu kaufen gibt. Darüber näht Andreas Hoffmann ein Webband der Green Bay Packers, das er extra in den USA bestellt hat. Einmal gefaltet, legt er sein Werk in einen Metallclip, den er am Ende nur noch zusammendrücken braucht – fertig ist der Schlüsselanhänger.

Es begann mit dem Film „Verrückt nach Mary“

Hoffmanns Interesse am American Football begann durch den Film „Verrückt nach Mary“. In diesem spielte mit Brett Favre auch der damalige Quarterback der Green Bay Packers mit. „Das ist ein erfolgreiches Team und die Fangemeinde ist eng vernetzt und sympathisch“, sagt er. Bei den Grün-Gelben fand Hoffmann auch begeisterte Abnehmer für seine Schlüsselanhänger. „Die Anhänger der Packers sind für ihre Hilfsbereitschaft bekannt. Deswegen hat sich die Aktion herumgesprochen.“ 58 Bestellungen aus ganz Deutschland und der Schweiz gingen bei ihm ein. „Die meisten haben tatsächlich 10 bis 20 Euro mehr bezahlt.“

Blick in den Speisesaal des Duisburger Vereins Immersatt. Seit einer Woche liefern die Mitarbeiter wegen der Coronakrise Lebensmittel an Familien aus.
Blick in den Speisesaal des Duisburger Vereins Immersatt. Seit einer Woche liefern die Mitarbeiter wegen der Coronakrise Lebensmittel an Familien aus. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

420 Euro kamen am Ende zusammen. Auf der Suche nach einem Empfänger der Spende stieß er auf den Verein Immersatt. Dort ist Hoffmanns Spende gerade sehr willkommen. „Wir sind immer auf Spenden angewiesen, egal ob Lebensmittel, Geld oder Spielzeug. Mit den 420 Euro können wir Sachen einkaufen, die noch fehlen“, sagt Mitarbeiterin Kerstin von Sarnowski. Als die Geschäfte wegen der Corona-Pandemie schließen mussten, durften auch keine Kinder und Jugendlichen mehr zum Essen in die Klosterstraße kommen. „Den Betrieb ganz zu unterbrechen, ist unmöglich“, sagt von Sarnowski.

Seit einer Woche liefern die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen deswegen Lebensmittel an Familien aus. Aus Dank lud der Verein Andreas Hoffmann und seine Familie in seine Räume ein. „Das machen wir, wenn die Krise vorüber ist“, sagt er und hat schon eine neue Idee, wie er seinen Mitmenschen helfen kann. „Als nächstes werde ich Mundmasken aus Handtüchern nähen, die verteile ich an Freunde, Verwandte und Nachbarn.“