Duisburg-Nord. Schüler des Duisburger Max-Planck-Gymnasiums kaufen für ältere Meidericher ein. Auch in den Gemeinden funktioniert die Nachbarschaftshilfe.
Es gibt auch positive Aspekte der Coronakrise zu vermelden: Die Nachbarschaftshilfe funktioniert. So hat die Schülervertretung des Max-Planck-Gymnasiums in Meiderich einen kostenlosen Einkaufsservice ins Leben gerufen. Die Schüler bieten an, Einkäufe und Botengänge für ältere und besonders gefährdete Menschen im Stadtteil zu erledigen. 36 Schüler machen mit.
„Wir haben mitgekriegt, dass es das in anderen Städten gibt und wollen auch einen Beitrag leisten, damit sich das Virus nicht weiter ausbreitet“, erzählt Mert Kirnapci. Er ist zusammen mit Schülersprecher Eren Yantaki der Initiator der Aktion. Über Merts Telefonnummer 0177/2852187 kann man den Einkaufsservice anfordern.
Duisburger Schüler bekommen viel Lob für die Aktion
Die Schüler bieten ihre Hilfe hauptsächlich in Meiderich an, wo die meisten von ihnen wohnen. Bislang machen sie über Facebook und Instagram auf ihr Hilfsangebot aufmerksam. Auf der Facebook-Seite „Ich bin ein Duisburger, weil“ haben sie viel Lob für ihre Aktion eingeheimst. „Ihr seid ganz wunderbar“ oder „Da sieht man, dass die jüngere Generation oft falsch dargestellt wird“ lauten die Kommentare.
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Darüber hinaus sind die Schüler gerade dabei, Plakate herzustellen, die im Umkreis des Gymnasiums ausgehängt werden, zum Beispiel in Apotheken und Lebensmittelläden. Denn die Max-Planck-Schüler haben gemerkt, dass sie die älteren Meidericher nicht über die Social-Media-Kanäle erreichen. Bisher hat noch niemand ihre Hilfe angenommen.
Auch im St. Elisabeth Altenzentrum an der Biesenstraße hatten die Schüler ihre Einkaufshilfe angeboten. Dort freute man sich zwar über die Hilfsbereitschaft, lehnte aber dankend ab, da die Versorgung der Bewohner komplett vom Heim übernommen werde.
Helfer legitimieren sich mit einem Ausweis der Gemeinde
Auch in den Gemeinden kümmert man sich um ältere und gesundheitlich angeschlagene Mitmenschen. So organisiert die Evangelische Gemeinde in Walsum-Vierlinden eine Nachbarschaftshilfe. Ehrenamtliche und auch festangestellte Mitarbeiter, die aufgrund der Coronakrise jetzt freie Kapazitäten haben, erledigen für Andere Einkäufe in Lebensmittelgeschäften oder Apotheken. Pfarrer Heiko Dringenberg (Telefon: 0203/46708821) organisiert das Ganze. Wer Hilfe benötigt, kann sich bei ihm melden. Um möglichen Missbrauch vorzugreifen, bekommt jeder Helfer einen kirchlichen Ausweis, mit dem er sich legitimieren kann.
Hier bekommt man Hilfe
Über die Telefonnummer von Mert Kirnapci, 0177-2852187, kann man den Einkaufsservice der Max-Planck-Schüler in Meiderich anfordern. Online ist dies über schuelervertretung@mpg-iserv.de möglich.
Wer in Walsum-Vierlinden Hilfe braucht, kann sich an Heiko Dringenberg, den Pfarrer der Evangelischen Gemeinde, wenden, 0203/46708821.
Die Telefonseelsorge ist 24 Stunden am Tage unter diesen gebührenfreien Nummern zu erreichen: 0800-111-0-111 oder 0800-111-0-222.
Die Versorgung ist gewährleistet, gegen Einsamkeit können die Helfer allerdings wenig ausrichten. „Das Dilemma ist, dass man soziale Kontakte meiden soll. Dabei brauchen die Menschen das gerade jetzt in der Krise umso mehr“, sagt Heiko Dringenberg.
Bei großer psychischer Belastung empfiehlt der Pfarrer die Telefonseelsorge
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Ein Mitglied der Gemeinde hat Gespräche via Skype angeboten, ansonsten bleibt natürlich das Telefongespräch. Menschen, die sich große Sorgen machen und unter der jetzigen Situation leiden, empfiehlt Dringenberg einen Anruf bei der Telefonseelsorge. Die Mitarbeiter dort seien geschult und könnten erkennen, wenn ein Anrufer psychisch sehr belastet sei. Die Telefonseelsorge ist 24 Stunden am Tag unter diesen gebührenfreien Nummern zu erreichen: 0800/111-0-111 oder 0800/-111-0-222.
Im Übrigen ist die Johanneskirche am Vierlindener Markt tagsüber geöffnet, um Einzelnen die Möglichkeit eines stillen Gebetes oder das Anzünden einer Fürbittenkerze zu ermöglichen.