Duisburg-Hamborn. Auch der Sommerkönig von der Insel Teneriffa kam ins Hamborner Rathaus. Er übernimmt im Sommerkarneval das Zepter. Eine Anregung für Duisburg?
Vielleicht sollten sich die Hamborner Karnevalisten am Karneval auf Teneriffa orientieren. Dort feiert man neuerdings zusätzlich zum Karneval im Februar einen Sommerkarneval im September. Deswegen war beim Empfang im Hamborner Rathaus am Sonntag auch David Mesa, der erste Sommerkönig, dabei.
Im September übernimmt er das Zepter, im Winter führt wie gehabt die Blumenkönigin von Puerto de la Cruz die Karnevalisten an, erklärt Sabrina Desef von der KG Rot-Weiss Hamborn-Marxloh. Seit Jahrzehnten pflegt der Verein Kontakte zu den Karnevalisten auf Teneriffa.
Die schillernden Kostüme sind für den Karnevalszug reserviert
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Beim Eintrag ins Goldene Buch im Hamborner Rathaus trugen Blumenkönigin und Sommerkönig die vergleichsweise schlicht Tracht ihrer Heimat. Die schillernden Kostüme waren für den Kinderkarnevalszug reserviert. Aber dieser Zug wurde wegen des stürmischen Wetters abgesagt.
Der Austausch der Karnevalisten ist vor über 50 Jahren von der Düsseldorfer Ehrengarde ins Leben gerufen worden. Später sind dann die Karnevalsvereine in Hamborn und in Neuss dazugestoßen. Nach Düsseldorf fahren die Tinerfeños jedes Jahr, nach Hamborn und Neuss im Wechsel alle zwei Jahre.
Statt des Hoppeditz wird die Sardine begraben
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Umgekehrt besuchen die Jecken vom Rhein regelmäßig die Karnevalsfeierlichkeiten auf Teneriffa. Vom der KG Rot-Weiss Hamborn-Marxloh fliegt der geschäftsführende Vorstand nach Teneriffa und läuft dort in Uniform im Zug mit. Das passt vom Termin her hervorragend. Denn der große Umzug in Puerto de la Cruz im Norden der Insel findet immer erst am Samstag nach Aschermittwoch statt.
Ob es an der Fastenzeit liegt, dass beim Karnevalszug auf Teneriffa keine Kamelle geworfen werden? Auf der Kanareninsel ist es üblich, Konfetti zu streuen und dazu Blumen unter das närrische Volk zu bringen.
In Puerto de la Cruz wird auch nicht der Hoppeditz, sondern die Sardine beigesetzt. Die Beerdigung der Sardine am Aschermittwoch ist allerdings erst der Startschuss für den Straßenkarneval. Dazu wird eine riesiger Fisch aus Pappe verbrannt. Damit das Ganze möglichst spektakulär aussieht, geschieht die Beerdigung der Sardine erst nach Einbruch der Dunkelheit.