Duisburg-Walsum. Melissa Meyer ist die närrische Konstante im Dreigestirn der Duisburger KG Rot-Weiß Alt-Walsum. Sie ist seit acht Jahren mit von der Partie.

Melissa Meyer ist seit acht Jahren auf dem Thron der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Alt-Walsum. Als dienstältestes Tanzmariechen der Nordjecken gehört sie seit fast einem Jahrzehnt zum Dreigestirn, zu dem noch das Prinzenpaar zählt. Letzteres wechselt allerdings jedes Jahr. In dieser Session sind Michael I. und Lena II. an der Macht.

Die Vorfreude auf ihre weiteren Auftritte ist Melissa Meyer bereits anzusehen. Wenn sie nicht ihren Dreispitz mit Federbusch trägt, arbeit sie als Referentin für Datensicherheit.
Die Vorfreude auf ihre weiteren Auftritte ist Melissa Meyer bereits anzusehen. Wenn sie nicht ihren Dreispitz mit Federbusch trägt, arbeit sie als Referentin für Datensicherheit. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Meyer ist Rekordhalterin. Sie hat mit ihrer achten Session ihre Vorgängerin Sonja „Tutti“ Krott überholt. Sie kam auf sieben Jahre in dem auch sportlich fordernden Amt. In der Session 2012/2013 wurde sie nämlich Prinzessin und konnte somit nicht gleichzeitig Tanzmariechen sein. Also übernahm Melissa Meyer, von allen nur „Mille“ genannt, den Posten. „Das Tanzmariechen ist unsere närrische Konstante“, sagt Rot-Weiß-Pressesprecher Jan Krott. Tutti und Mille seien jedoch zwei Ausnahmefälle gewesen. Sonst dauere die Amtszeit der Tanzmariechen eher nur zwei bis drei Sessionen.

Karneval ist für sie eine Herzensangelegenheit

Die 30-jährige Melissa Meyer hat vor 16 Jahren im Karneval angefangen. „Ich bin durch meinen Onkel in den Verein gekommen.“ Sie stieg in die Showtanzformation „Girls II Men“ und in die gemischte Garde ein. „Etwas auf der Bühne zu machen, ist einfach toll“, sagt Meyer, die im nicht-jecken Leben als Referentin für Datensicherheit bei der Telekom arbeitet.

Durch ihr tänzerisches Talent und ihr Engagement kam es schließlich dazu, dass die Vereinsoberen sie fragten, ob sie nicht das neue Tanzmariechen werden wolle. Da ließ sie sich nicht lange bitten. „Es ist für mich eine Herzensangelegenheit.“ Im Karneval sei es einfach schön zu sehen, dass die Leute gut drauf seien und man mit ihnen singen und klatschen könne. Im Verein sei außerdem der Zusammenhalt – auf und neben der Bühne – sehr groß. „Mit jedem Prinzenpaar hat es bisher sehr viel Spaß gemacht.“

Die imposanten Gardetänze mit Tanzmariechen Mille (rechts) gehören traditionell zu den Höhepunkten einer rot-weißen Karnevalsveranstaltung.
Die imposanten Gardetänze mit Tanzmariechen Mille (rechts) gehören traditionell zu den Höhepunkten einer rot-weißen Karnevalsveranstaltung. © Olaf Fuhrmann

Rund 30 Auftritte absolviert das närrische Dreigestirn in jeder Session. Das Tanzmariechen fungiert als Unterstützung für die Majestäten und hat auch schon mal die zu verteilenden Orden dabei – und natürlich wird regelmäßig das tänzerische Geschick abgefordert - entweder mit der ganzen tanzenden Garde oder aber einzeln. Das ist in den klassischen rot-weißen Uniformen mit Federhut immer ein imposantes Bild – aber auch mit viel Arbeit verbunden. Rund drei Stunden muss sich Meyer vor jedem Auftritt vorbereiten. Dazu zählt das Flechten der Haare genauso wie das Besprechen der Tanzschritte.

Marathons halten fit für die Sessions

Dafür trainiert sie mit der Garde bereits ab dem Sommer mindestens einmal pro Woche, in der Session auch zweimal. Außerdem hält sie sich mit dem Laufen fit, regelmäßig nimmt Meyer an Marathons teil. Ans Aufhören denkt Mille eigentlich noch nicht. Aber in drei Jahren würde ihr ein großes Finale doch ganz gut gefallen: „Dann bin ich 33 Jahre alt und war 11 Jahre Tanzmariechen.“ Viel närrischer kann ein Jubiläum kaum sein. Und vielleicht krönt ja auch sie ihre Tanzmariechen-Zeit mit dem Wechsel auf den Prinzessinnen-Thron.