Duisburg-Hamborn. Aldi Süd baut seine Standorte nach einem neuen Konzept um. Die erste Duisburger Frische-Filiale liegt in Hamborn und bietet einige Neuerungen.

Für seine Filialen setzt der Lebensmitteldiscounter Aldi Süd derzeit ein neues Konzept um. Duisburgs erster entsprechend umgebauter Markt liegt in Hamborn, weitere sollen künftig umgewandelt werden. Welche Neuerungen diese sogenannten Frische-Filialen ausmachen, zeigt ein Besuch vor Ort an der Schlachthofstraße 36.

„Wir bekommen durchweg positives Feedback“: Filialleiter Christian Rose hat den Hamborner Lebensmitteldiscounter mit neuem Konzept im November 2019 wiedereröffnet.
„Wir bekommen durchweg positives Feedback“: Filialleiter Christian Rose hat den Hamborner Lebensmitteldiscounter mit neuem Konzept im November 2019 wiedereröffnet. © Zoltan Leskovar

„Die größte Veränderung sieht man sofort, wenn man hereinkommt“, sagt Unternehmenssprecherin Anamaria Inden am Hamborner Standort. „Man bemerkt zuerst die Frischezone.“ Dort findet man Obst, Gemüse, Fisch und Frischfleisch. „Alles, was man zum frischen Kochen braucht“, findet Inden. Das neue Konzept solle dort an den Besuch eines Wochenmarkts erinnern, weshalb die Waren in breiten Gängen und niedrigen Schrägregalen präsentiert würden. „Früher musste man sich teilweise ziemlich recken, jetzt können auch Kunden im Rollstuhl oder mit Rollator viel leichter einkaufen“, erläutert die Aldi-Sprecherin und betont: „Die Zeiten der Paletten sind längst vorbei.“ Nun liege ein Fokus auf Bioprodukten, die gesammelt im Kühlregal zu finden seien – ob Fleisch, Wurst oder vegane und vegetarische Alternativen.

Angebot soll zum Kochen inspirieren

Ins Auge fällt auch der Convenience-Bereich nahe des Eingangs, der unter anderem Salate, Broccoli-Röschen, geschnittene Bohnen, abgepackte Beeren oder geraspelte Karotten bietet. „Wir haben alles, was man für ein schnell zubereitetes Essen braucht“, so Anamaria Inden. Sie denke dabei etwa an Arbeitnehmer, die etwas für ihre Mittagspause suchen. Mit der Frische-Filiale wolle Aldi Süd einerseits aktuelle Kochgewohnheiten seiner Kunden bedienen und sie andererseits auch zum Kochen inspirieren, weshalb etwa die Gewürzecke erweitert wurde.

„Die Zeiten der Paletten sind längst vorbei“, sagt Aldi-Sprecherin Anamaria Inden. Das neue Konzept soll an den Besuch eines Wochenmarkts erinnern.
„Die Zeiten der Paletten sind längst vorbei“, sagt Aldi-Sprecherin Anamaria Inden. Das neue Konzept soll an den Besuch eines Wochenmarkts erinnern. © Zoltan Leskovar

Eingeflossen in das Filialkonzept seien auch Überlegungen zum Umweltschutz. So finden Kunden an der neuen Obstwaage nun Mehrwegnetze und müssen keine Plastiktüten mehr verwenden. „Wir wollen weg vom Plastik“, so Inden, „und bieten daher möglichst viele Waren unverpackt an“, von der Gurke über die Tomate bis zur Zucchini. Außerdem werden derzeit an der Schlachthofstraße Nussspender getestet, die bei Erfolg durchaus auch in anderen Filialen eingesetzt werden sollen. Die LED-Lampen, die neuerdings eingebaut sind, sparen überdies Energie, aber natürlich auch Kosten. Dies trage dazu bei, dass der Discounter heller und freundlicher wirke als zuvor.

Backtheke ersetzt die Backautomaten

Besonders auffällig ist jedoch, zusätzlich zur Frischezone, die Backtheke, die die gewohnten Backautomaten ersetzt. „Wir benutzen vorgebackene Teiglinge, wie viele Bäckereien und backen sie dann frisch“, erläutert Anamaria Inden. Das Sortiment sei erweitert worden, nicht zuletzt aufgrund einer Zusammenarbeit mit der regionalen Bäckerei-Kette Brinker..

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Das übrige Sortiment auf der fast 1100 Quadratmeter großen Verkaufsfläche ist ebenfalls vergrößert worden. Es umfasst jetzt gut 1600 Produkte, größtenteils Eigenmarken, die durch Aktionsangebote ergänzt werden. „Regionalität spielt bei uns eine ganz große Rolle“, erläutert die Aldi-Sprecherin und verweist auf Gemüse, Kartoffeln, Wurst und Käse von örtlichen Bauern. Jedoch sei dieser Ansatz im Ruhrgebiet weniger ausgeprägt als in Süddeutschland. „Aber wir haben natürlich Köpi“, sagt Inden und lacht.

Aldi Süd hat 30 Filialen in Duisburg

In Deutschland hat Aldi Süd bereits 80 seiner Märkte zu Frische-Filialen umgebaut, bis zum Sommer 2020 sollen es 150 werden.

Ob tatsächlich alle 30 Duisburger Filialen umgewandelt werden, steht laut Aldi-Sprecherin Anamaria Inden noch nicht fest. So seien einige Filialen erst vor rund zwei Jahren modernisiert worden. Bis diese als Frische-Filiale ins Auge gefasst würden, könne es bereits ein neues Konzept geben.

Kundenzuwachs seit Wiedereröffnung

Die neue Frische-Filiale, die nach mehrwöchigen Umbauten im November 2019 wiedereröffnete, komme bei den Kunden gut an. „Wir bekommen durchweg positives Feedback“, sagt Filialleiter Christian Rose. „Wir haben definitiv Kunden dazugewonnen.“ Diese kämen nicht nur aus dem Duisburger Norden, auch aus Dinslaken und Oberhausen. „Präsentation macht viel aus, an Obst und Gemüse geht wegen der Frischezone extrem viel raus. Das ist der Wahnsinn.“ Bei jungen Familien sehr beliebt seien außerdem die Kindereinkaufswagen, und von den 18 Mitarbeitern seien zwei für die Backtheke neueingestellt. Der Filialleiter gibt sich rundum zufrieden.

Weitere Filialen sollen umgebaut werden

„Der Duisburger Norden ist für uns ein wichtiger Absatzmarkt“, ergänzt Aldi-Sprecherin Anamaria Inden. Die Frische-Filiale in Hamborn soll nicht die einzige bleiben. Nach und nach sollen die Discounter in Duisburg umgebaut werden, etwa in Duissern und Wanheim. Im Forum soll ebenfalls ein Markt mit dem neuen Konzept einziehen.