Duisburg-Neumühl. Die Grünen bleiben verärgert über den Kahlschlag in Neumühl. Die Stadt Duisburg soll den Fall der illegalen, stillgelegten Baustelle aufklären.

Die Duisburger Grünen wollen die Vorfälle um die stillgelegte Baustelle in Neumühl nahe des Fahrradwegs Grüner Pfads in die politischen Gremien tragen. „Wir wollen das politisch aufklären“, sagt die Bezirksvertreterin Birgül Serman auf Nachfrage.

Demnach soll sich die für Neumühl zuständige Bezirksvertretung Hamborn auf Initiative der Grünen mit der rechtswidrigen Baustelle auseinandersetzen und die Stadtverwaltung den Fall darlegen. Derzeit erarbeitet Birgül Serman mit ihrer Partei eine entsprechende Anfrage für die nächste Sitzung am Donnerstag, 16. Januar (Bezirksrathaus Hamborn, Großer Sitzungssaal, Duisburger Straße 213, 16 Uhr). Von einer zunächst angekündigten Anzeige bei der Polizei hat Partei jedoch inzwischen Abstand genommen.

Stadt Duisburg kontrolliert regelmäßig

Stillgelegt hat die Stadt Duisburg die Baustelle durch das Bauordnungsamt bereits am 4. November, weil der Privateigentümer des in den 90er-Jahren von der Deutschen Bahn verkauften Geländes dort ohne Bauantrag und ohne Genehmigung mit Arbeiten begonnen hatte. So wurden ein Wäldchen gerodet und Strom- und Abwasserleitungen angelegt.

„Die Baustelle ist immer noch stillgelegt und wird regelmäßig kontrolliert“, betonte jetzt ein Stadtsprecher. Jedoch sei der Stadt nicht bekannt, welches konkrete Bauvorhaben auf dem Grundstück geplant sei, „es liegen dazu noch keine Anträge vor“. Ob das Wäldchen auch ohne Baumschutzsatzung, die 2015 ausgesetzt wurde, überhaupt gefällt werden durfte, werde derzeit geprüft.

Baumschutzsatzung wird Thema im Wahlkampf


Dieser Kahlschlag ist es, der insbesondere Ratsfrau Birsel Katurman am meisten an der illegalen Baustelle ärgert. Sie ist zudem Sprecherin des Ortsverbands Hamborn und will „weitere, willkürliche Massaker dieser Art verhindern“. Schaffen wollen die Grünen dies, indem die Baumschutzsatzung wieder eingeführt wird. Damit ist klar, dass der Baumschutz für den Duisburger Kreisverband ein wichtiges Thema ist, wenn die Grünen für die Kommunalwahl 2020 in den Wahlkampf ziehen.