Walsum. Das Theaterstück „Eine Stunde Ruhe“ in der voll besetzten Stadthalle stieß beim Publikum auf Begeisterung. Schauspieler in Hochform.

Zwischendurch gab’s schon jede Menge Applaus und zum Schluss mussten die Schauspieler immer wieder auf die Bühne. So begeistert waren die vielen Zuschauer vom Witz und dem Temperament auf der Bühne. Zwar lautete der Titel des Stücks „Eine Stunde Ruhe“, doch diese kam zu keiner Sekunde auf.

Wie denn auch, wenn der Jazz-Liebhaber Michel (wunderbar: Timothy Peach) endlich seine Lieblingsplatte hören will – dann aber von einem Chaos ins nächste stürzt. Erst beichtet ihm seine Frau (Nicola Tiggeler, die auch im echten Leben die Gattin von Peach ist) einen Seitensprung, dann kommt sein durchgeknallter Sohn zu Besuch und im Nebenzimmer durchbohrt ein Schwarzarbeiter gleich mehrere Rohrleitungen.

Chaos nimmt in der Walsumer Stadthalle ein dramatisches Ende

Eine Katastrophe folgt nun auf die andere. Es geht um Liebe und Ehebruch, um Wahrheit, vermeintliche Freundschaften, Vaterliebe und Moral. Und das alles auf einmal.

Florian Zellers Komödie, die zunächst in Frankreich erschien, ist voller gewitzter Dialoge, Tempo und Spannungsbögen, die die siebenköpfige Schauspieltruppe köstlich auslebten. Wunderbar auch am Ende die Zeitlupen-Sequenz, in der das Chaos ihr dramatisches Ende nahm.

Wer dabei war, wird sich schon auf die Stücke im kommenden Jahr freuen. Die Direktion Landgraf weiß hoffentlich, dass Komödien am besten ankommen.

Die 1975 errichtete Walsumer Stadthalle ist ein idealer, aber eben auch der einzig verbliebene Platz für Kultur in dem Stadtteil. Abonnements gibt es unter der Telefonnummer 0203/2 83 57 31.