Duisburg-Marxloh. Die Sozialen Dienste Marxloh sind ein Jahr nach ihrer Gründung zahlungsunfähig. Der Insolvenzverwalter spricht von „typischen Geburtsfehlern“.
Die gemeinnützige Gesellschaft „Soziale Dienste Marxloh“ ist rund ein Jahr nach ihrer Gründung zahlungsunfähig. Wie jetzt bekannt wurde, ist das vorläufige Insolvenzeröffnungsverfahren bereits am 26. September angeordnet worden. Grund für die finanziellen Schwierigkeiten waren wohl insbesondere Abgrenzungsprobleme zwischen der Gesellschaft und dem Trägerverein „Runder Tisch Marxloh“.
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Der Verein, der im Stadtteil seit Jahren Projekte im Bereich Integration und Inklusion durchführt, hat die Gesellschaft 2018 gegründet, um seine Arbeit zu professionalisieren. „Typische Geburtsfehler“ hätten jetzt zu der Insolvenz geführt, sagt Pietro Nuvolini, Pressesprecher der Düsseldorfer Wirtschaftskanzlei Görg, die mit dem vorläufigen Insolvenzverfahren beauftragt worden ist. „Es gab Abgrenzungsprobleme. Kostenträger haben zum Beispiel Geld an den Verein statt an die Gesellschaft überwiesen, und umgekehrt.“
Insolvenzverfahren als Chance für die Zukunft
Das Insolvenzverfahren biete jetzt die Chance, diese Fehler zu beheben und sich für die Zukunft aufzustellen, so Nuvolini. Die Gehälter der Angestellten der Sozialen Dienste seien für die nächsten drei Monate gesichert und würden in dieser Zeit von der Arbeitsagentur gezahlt.
Eine Gesellschaft wie die Sozialen Diensten, die eigentlich nur beim Personal Fixkosten zu tragen habe, könne sich bereits in diesen drei Monaten ein Stück weit erholen. „In dieser Zeit können Rücklagen gebildet werden“, sagt Nuvolini.
Die Arbeit des vorläufigen Insolvenzverwalters Holger Rhode besteht jetzt vor allem darin, die Bilanzen zu ordnen und Gespräche mit Kostenträgern zu führen. Nuvolini betont: „Die Sozialen Dienste leisten in Marxloh wertvolle Arbeit, die durch das Insolvenzverfahren aktuell auch nicht gefährdet ist.“
Der Runde Tisch hat gegenüber der Redaktion angekündigt, sich am Dienstag zu der Situation zu äußern.