Duisburg-Walsum. Das in Dinslaken geplante Holzkraftwerk funktioniert nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Er erzeugt Strom und Fernwärme.

Im Dinslakener Industriegebiet an der Thyssenstraße ist der Bau von zwei Heizkesseln geplant, die stündlich bis zu 32 Tonnen Altholz verbrennen können. Je Kilo Holz wird mit einem Heizwert von über drei Kilowattstunden gerechnet. Die Anlage würde insgesamt zwei Mal 50 Megawatt Leistung haben. Damit soll Strom erzeugt werden und als Nebenerzeugnis Warmwasser für das Fernwärmenetz.

Nur Holz ohne Holzschutzmittel

Altholz von drei verschiedenen Qualitätsgruppen sollen darin verbrannt werden: a) naturbelassenes, nur mechanisch bearbeitetes Holz, b) verleimtes, beschichtetes und lackiertes Holz, c) Holz mit PVC-Kanten und -beschichtungen. Nicht zugelassen wäre Holz, das mit Holzschutzmitteln behandelt wurde.

Die Stadtwerke Dinslaken betonen, das Projekt sei klimaneutral, da zwar bei der Verbrennung des Holzes Kohlendioxid ausgestoßen werde, es jedoch zu Lebzeiten von den Pflanzen auch gebunden worden sei. Der Transport des Holzes soll über die A 59, die Brinkstraße und die Otto-Brenner-Straße erfolgen, ebenso der Abtransport von Rückständen.

Wie erfolgt die Anlieferung, wenn die Straßen dicht sind?

Die SPD möchte dazu wissen, ob es eine Anlieferung durch Walsum für den Fall geben wird, dass die Autobahn oder die genannten Zufahrtsstraßen blockiert sind. Sie fragt nach den Anlieferzeiten und möchte wissen, ob und wie denn geprüft wird, dass kein mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz verbrannt wird. Sie möchte überhaupt wissen, woher das Altholz stammt und wo Verbrennungs- oder Filterrückstände deponiert werden. Sie fragt nach den zusätzlichen Belastungen durch Feinstaub und Kohlendioxid wegen des Lkw-Verkehrs. Und sie will wissen, ob es je nach Windrichtung Geruchsbelästigungen für die Walsumer Bevölkerung gibt.

Die CDU bemängelte zusätzlich, dass die städtischen Ämter die Schadstoffbelastung nicht aufgegriffen hätten. Die Linke beklagte, dass die Dinslakener Feuerwache von dem Standort weit entfernt sei.

Stadt Duisburg hat gegen 80 Lkw-Fahrten nichts einzuwenden

Die städtischen Verkehrsplaner hatten nach Düsseldorf gemeldet, gegen die zusätzlichen bis zu 80 Lkw-Fahrten am Tag sei nichts einzuwenden, solange innerstädtische Straßen davon nicht betroffen würden. Davor hatten auch die städtischen Umweltschützer gewarnt, zumal die Friedrich-Ebert-Straße in Walsum und die Willy-Brandt-Straße in Dinslaken schon hohem Verkehrslärm ausgesetzt seien. Die Duisburger Feuerwehr meldete keine Bedenken an, da Wohnbebauung in Vierlinden 1,5 Kilometer von dem Gelände entfernt sei und der ermittelte Sicherheitsabstand um das Projekt von 200 Metern bei Explosionen Duisburg gar nicht berühre.