Walsum/Dinslaken. Wenn in Dinslaken ein Holzheizkraftwerk gebaut wird, fordern die Walsumer Liberalen eine Dauermessstation. Weil sie mit giftigen Abgasen rechnen.
Die Stadtwerke Dinslaken sind nicht begeistert, wie die Walsumer Politik auf die Holzkraftwerkspläne in der Nachbarstadt reagiert hat. Die Walsumer sind bekanntlich skeptisch, dass eine solche Anlage ohne Belastung der Bevölkerung betrieben werden kann.
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Nun meldet sich auch der Liberale Dirk Schlenke zu Wort. Er war früher Mitglied der Bezirksvertretung Walsum. „Wie der Drucksache 19-0744 zu entnehmen ist, liegt die nächstgelegene Wohnbebauung auf Duisburger Stadtgebiet, der Stadtteil Vierlinden, nur 1,5 km in südlicher Richtung des Betriebes. Auch wenn alle Anforderungen und Gesetze im Genehmigungsverfahren und später im Betrieb eingehalten und dokumentiert werden, haben die Luftverunreinigungen aus dem Verbrennungsprozess, wie Feinstaub, Blei, Chlor, Fluor und so weiter doch Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, auf Ökosysteme, auf Böden und Gewässer, auf Gebäude oder auf das Klima“, hält der Stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP Duisburg und selbst Walsumer, fest. Selbst dann, wenn die Abgase oft nur im Millionstel Grammbereich pro Kubikmeter Luft zu messen seien.
Informationen auf der Homepage der Stadtwerke Dinslaken
Deshalb wünscht er sich, dass der Betreiber aus Sicherheits- und Überwachungsgründen eine automatische Messung per Luftmessstation in Vierlinden installiert, um abnormale Luftverunreinigungen sofort feststellen und entsprechend handeln zu können. „So eine Holzverbrennung wird auch mit Störstoffen, Holzlacken und anderen Beschichtungen angefahren. Da kann es nur im Sinne des Betreibers sein, eine entsprechende Kontrollstelle auf dem Stadtgebiet der nahe gelegensten Wohnbebauung zu installieren.
Schlenke stellt klar: „In Walsum wollten wir die Holzverbrennung nicht, in Dinslaken müssen wir sie dulden.“
Stadtwerke: Wir würden nichts bauen, was den Menschen schadet.
Aus Sicht der Dinslakener Stadtwerke wird das Thema in Walsum zu emotional diskutiert. „Wir sind immer offen gewesen, haben große Transparenz an den Tag gelegt“, sagte ein Sprecher gegenüber unserer Zeitung. Er empfiehlt, dass sich alle Interessierten über die Stadtwerke Dinslaken-Homepage informieren. Dort sei die Anlage detailliert beschrieben. „Wir sind seit 116 Jahren in Dinslaken, wir würden nichts bauen, was den Menschen schadet.“