Nicht nur Marxloh ist ein Problem-Stadtteil, sondern inzwischen auch Alt-Hamborn. Ein Kommentar von Gregor Herberhold.
Bruckhausen, Beeck, Marxloh, Laar und jetzt auch noch Alt-Hamborn: Immer mehr Stadtteile im Duisburger Norden gelten als problematisch.
Im Integrierten Handlungskonzept Marxloh hat die Entwicklungsgesellschaft Duisburg (EG DU) bereits 2015 unter der Überschrift „Handlungsschwerpunkt: Zuwanderung von Menschen aus Südosteuropa“ festgehalten: Die Unzufriedenheit der Bewohner steige, es gebe schon gewaltsame Auseinandersetzungen. Wörtlich heißt es da: „Der soziale Frieden im Stadtteil ist massiv gefährdet.“
Laar bescheinigte die EG DU 2014 „überdurchschnittliche Kinderarmut“ und Probleme durch „eine sehr kleine Gruppe von Menschen“. 2019 hält sie fest, dass es sozial auffällige Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit libanesischem Migrationshintergrund gebe. In Bruckhausen und Beeck gibt es ähnliche Schwierigkeiten, die seit Jahren bekannt sind.
Es soll nicht bestritten werden, dass die Entwicklungsgesellschaft mit ihren Handlungskonzepten für Verbesserungen gesorgt hat, der große Wurf hin zu sozialem Frieden ist indes nicht gelungen.
Ein Patentrezept, wie die Probleme gelöst werden können, gibt es nicht. Die Null-Toleranz-Aktionen der Stadt belegen das. Obwohl sie bereits seit drei Jahren laufen, haben die Verstöße (Vermüllung, Verkehrsvergehen, Ruhestörungen) nicht nachhaltig abgenommen.
Immer mehr Stadtteile im Duisburger Norden müssen immer schwierigere Situationen meistern. Vielleicht hilft auf die Schnelle erstmal nur eines: Die Null-Toleranz-Aktion ununterbrochen durchzuführen. Nach dem Motto: Wer nicht hören will, muss fühlen. Das jedenfalls wünschen sich viele Bürger.