Marxloh. Rund 30 Akteure der Initiative einigen sich auf eine verpflichtende Satzung und wählten Sprecher – Lena Richter ist die erste Wortführerin.
In der Arche ist der Tag der Entscheidungen. Unter den hölzernen Giebeln an der Dahlstraße werden rund 30 engagierte Marxloher konkret – eine Satzung wird beschlossen, Sprecher gewählt. Das Marxloh-Forum – vor etwa zwei Jahren ins Leben gerufen – ist eine Initiative, die Bürger, Vereine und soziale Organisationen vernetzt. Das Ziel: Marxloh positiv und nachhaltig zu entwickeln – mit passenden Bildungsangeboten, einer adäquaten Auswahl an Beratungen und kulturellen Aktionen.
„Das Marxloh-Forum hat mit den heutigen Beschlüssen eine neue Qualität erreicht“, sagt Manfred Berns vergangenen Montag. Der 60-Jährige hat das Forum, den Nachfolger des „Runden Tisches“, von Beginn an mitbegleitet. „Es waren Spielregeln erforderlich, damit sich das Projekt weiterentwickelt“, sagt Berns.
Marxloh eine Stimme geben
Nach knapp zwei Jahren, in denen sich die verschiedenen Akteure 15 Mal trafen, ist nun eine Satzung verabschiedet worden. In dieser verpflichten sich die Teilnehmer für ein solidarisches und demokratisches Miteinander, gemeinsame Zielsetzungen, keine Konkurrenzsituation zu schaffen und den Einsatz für Menschenwürde und Freiheit. „Wir wollen den Marxlohern eine Stimme geben, auch bei politischen Entscheidungen“, erklärt Berns vom Verein Res Novae.
Deshalb haben Amtsträger keine Stimmberechtigung beim Forum. Als beratende und interessierte Teilnehmer können sie natürlich zu den regelmäßigen Treffen kommen. Carsten Tum von der Entwicklungsgesellschaft Duisburg ist zum wiederholten Male dabei: „Es ist unsere Pflicht, den Bürgern zuzuhören. Beim Forum sind sie oder deren Vertreter dabei. Wir können so die Fördermittel gerecht und sinnvoll verteilen“, sagt Tum. Ein Vertreter des Forums ist bei den Stadtteilausschüssen stimmberechtigt, zwei weitere können teilnehmen.
Miteinander statt nebeneinander
Die entscheidende Stimme ist seit Montag Lena Richter. Sie ist eine von drei gewählten Sprecherinnen. Angela Dollhausen und Pinar Oguzcan sind die beiden weiteren. Der Sprecherkreis steuert von nun an das Marxloh Forum – vorher oblag diese Aufgabe Manfred Berns und vielen weiteren ehrenamtlichen Mitstreitern. „Unsere ersten Aufgaben sind die Erstellung einer Geschäftsordnung und das nächste Treffen terminieren“, sagt Lena Richter. Die bei der Duisburger Werkkiste Beschäftigte fordert: „Machen statt reden!“.
In Marxloh gebe es viele engagierte Akteure sowie tolle Projekte, „und nun geht’s darum, dass wir zusammenarbeiten, Synergien entwickeln, uns gegenseitig unterstützen.“
Manfred Berns verdeutlicht in der Runde aus Schul-Vertretern, Bezirkspolitikern, Bürgern, Sozialarbeitern und Vereinsmitarbeitern noch einmal, „dass jeder Marxloher sowie Vertreter verschiedener Organisationen, die hier aktiv sind, jederzeit vorbeikommen und sich einbringen können.“ Es gehe darum, dass Potenzial endlich umzusetzen.