Marxloh. . Kinder haben bekanntlich andere Interessen als Erwachsene. Und die sollen jetzt gestärkt werden. Blabla hat es aus Kindersicht zu viel gegeben.
Vor dem Kinofilm kommt gewöhnlich die Werbung. In der Arche des Runden Tisches Marxloh ist die Werbung der Film. Beworben werden soll das neue Teilhabezentrum Marxloh – Bewegung schafft Begegnung. „Wir sind zufällig über die Ausschreibung für dieses Projekt gestolpert“, sagt Heike Priebe, die Geschäftsführerin der Sozialen Dienste bei der Begrüßung. Es riecht nach Popcorn, die kleinen Darsteller aus dem Film und ihre Eltern sitzen schon vor der improvisierten Leinwand.
Der Film beginnt mit einen Konferenztisch und den Worten „Neulich im Teilhabezentrum“. Da reden die Großen doch tatsächlich schon wieder allein darüber, was man für die Kinder im Stadtteil machen könnte. Sie überlegen, ob man für viel Geld einen Fußballplatz planen sollte.
Die Kinder wollen nicht so viel Blabla hören
Die Kinder wollen nicht so viel Blabla hören und lange auf Ergebnisse warten. Sie laufen raus aus dem Haus und nehmen die Sache selber in die Hand. Sie bauen sich ihren Bolzplatz mit einfachsten Mitteln alleine zusammen und als die Erwachsenen auftauchen, ist die Arbeit schon getan und alle können gemeinsam eine Runde bolzen.
Der kleine Film, den Thomas Mielke, der Vorstand des runden Tisches gemeinsam mit dem Filmemacher Martin Lukas an nur einem Tag in die Tat umsetzte, wird mit viel Applaus bedacht. Interviews möchten Gian Luca, Jakob, Fabia und die anderen kleinen Filmstars nicht geben. Sie machen lieber draußen den ersten inklusiven Spielplatz Duisburgs unsicher, der den Garten der Arche zum Erlebnis für alle Kinder macht.
Teure Materialien, wie der spezielle Spielplatz, den die Aktion Mensch zusammen mit zwei Großkonzernen gefördert hat, sind für das neue Teilhabezentrum nicht geplant.
Finanzierung durch Zuschüsse
Finanziert werden aus Mitteln des Landes NRW und des Europäischen Sozialfonds lediglich die Personalkosten für Projektleiterin Sandra Hentschel und ihre drei Mitarbeiter. „Projekte gibt es ja in Marxloh viele, aber es mangelt an der Koordination, wie es im aktuellen Sozialraumbericht steht“, erklärt Hentschel. „Wir fragen jetzt bei den Kindern nach, ob sie die Angebote auch kennen, ob da alle dran teilnehmen können und was sie sich wünschen.“
Das Projektteam versteht sich als Vertretung aller Kinder im Stadtteil und soll für einen besseren Zusammenhalt im Quartier arbeiten. Es sollen ein Kinderbüro und eine Spielzeugbörse entstehen. Jedes Kind soll so etwa die Möglichkeit bekommen, seinen Geburtstag zu feiern und andere Kinder dazu einzuladen, auch wenn die Eltern so etwas nicht möglich machen können oder wollen. „Wir sitzen nicht hier rum, wir reden mit den Leuten“, sagt Hentschel, deren Mitarbeiter mehrere Sprachen sprechen. „Wir wollen neue Freiräume für die Kinder aufspüren.“