Duisburg-Walsum/Hamborn/Meiderich. . Im nördlichen Duisburger Stadtbezirk Walsum gibt es praktisch keine Wohnungsleerstände. In Marxloh, Bruckhausen und Neumühl sieht es anders aus.
Im hohen Duisburger Norden, sprich in Walsum, gibt es gemessen an der Wohnungszahl die meisten Sozialwohnungen. Aber: Es gibt zugleich die niedrigste Zahl an Leerständen (Alt-Walsum und Vierlinden). Nur im äußersten Süden der Stadt, südöstlich des Rahmer Sees, ist die Situation vergleichbar. An beiden Stellen sind weniger als ein Prozent der Wohnungen frei. Das geht aus dem Wohnbericht der Stadt hervor.
Kaum schlechter ist es in Aldenrade und Röttgersbach. Dort stehen maximal drei Prozent der Wohnungen leer. In Wehofen und im Bereich Revierpark Mattlerbusch indes liegt die Quote schon zwischen 3,1 und sechs Prozent – vergleichbar mit Fahrn und dem südlichen Teil von Aldenrade. Ähnlich ist die Situation in Beeckwerwerth, Neumühl sowie in Teilen von Ober- und Mittelmeiderich. Ganz anders sieht es in Marxloh, Beeck, Bruckhausen und Untermeiderich aus: Dort stehen sechs bis neun Prozent der Wohnungen leer. Noch drastischer ist es in einem kleinen Teil Marxlohs (westlich der Weseler Straße bis Willy-Brandt-Ring), im südlichen Obermarxloh, im nördlichen Neumühl (Schmidthorst) und im östlichen Obermeiderich: Dort stehen mehr als neun Prozent der Wohnungen leer.
Jeder dritte Bürger in Marxloh braucht finanzielle Unterstützung
Legt man eine Karte über diesen Stadtplan, in der aufgeführt ist, wo wieviel Wohngeld oder „Mindestsicherungsleistungen“ in Anspruch genommen werden, so decken sich die Bereiche. Weniger als zehn Prozent der Bürger in Walsum – mit Ausnahme von Vierlinden, Fahrn und kleinen Teilen von Aldenrade – nehmen Unterstützung in Anspruch. Mehr als jeder Dritte in Marxloh, Obermarxloh, Bruckhausen und Beeck, Schmidthorst und Obermeiderich ist darauf angewiesen. In den übrigen Wohnquartieren liegt die Quote im Bereich zehn bis 33 Prozent, wobei es in den grüneren Bereichen im äußersten Norden und Nordosten tendenziell weniger sind. Je näher die Wohngebiete an der Industrie liegen, desto mehr sind die dortigen Bewohner auf Unterstützung angewiesen.
Wohnungsgenossenschaft Hamborn hat im Umfeld der Neumühler Lehrerstraße Wohnblöcke saniert
Aber selbst Wohnbereiche, die als problematisch oder weniger attraktiv gelten, werden nicht aufgegeben. So hat die Wohnungsgenossenschaft Hamborn im Umfeld der Neumühler Lehrerstraße Wohnblöcke saniert, die nun attraktiv sind, wie die Stadt lobend erwähnt. „Die Wohnungsgesellschaft selbst spricht von hervorragenden Vermietungszahlen“, heißt es weiter.
Der Bericht führt auch Problemfelder auf. So sind im Bezirk Hamborn bislang 27 und in Meiderich/Beeck acht Wohnungen von der Taskforce wegen Unbewohnbarkeit dicht gemacht worden.
Hoher Migrantenanteil im Stadtbezirk Hamborn
Walsum hat mit 15,1 Prozent im Verhältnis zu allen dortigen Wohnungen die meisten Sozialwohnungen (gesamt: 3725), Hamborn liegt auf Platz 2 mit 13,3 Prozent (4634) und Meiderich/Beeck auf Platz 3 mit neun Prozent (3362).
In Walsum leben 50.768 Menschen (Stand: 2016), in Hamborn 76.144 und in Meiderich/Beeck 73.725. Walsum hat einen Ausländeranteil von 14,1 und einen Migrantenanteil von 34,6 Prozent. Hamborn: 30,4 Prozent Ausländer und 54,3 Prozent Migranten; Meiderich/Beeck: 26,7 Prozent Ausländer, 48,2 Prozent Migranten.