Duisburg-Walsum/Hamborn/Meiderich. . Feinstaubwerte in Duisburg sind seit 2014 stets unterhalb der Grenze geblieben, die die EU festgesetzt hat. Stickstoff ist kein ernstes Thema.
Die Luft über dem Duisburger Norden ist zweifelslos besser als von vor einigen Jahren. Das belegen die Messergebnisse. Und doch: Wer aus der Ferne den Blick auf Duisburg hat, stellt fast immer fest, dass eine Smogglocke über der Stadt schwebt. Besonders über dem Duisburger Norden. Und man riecht es auch oft: Die Luft müffelt nach Industrie – erinnert oft an den Geruch, der entsteht, wenn mit einer Trennscheibe Metall geschnitten wird.
Die Luft wird vom Landesamt für Umwelt (Lanuv) kontinuierlich an Stellen überprüft, die als besonders belastet gelten. Feinstaub-Messgeräte stehen an der Sonnenstraße in Walsum, an der Kiebitzmühlenstraße in Marxloh (nahe den Hochöfen), in Bruckhausen im Schatten der Hochöfen von Thyssenkrupp (Kaiser-Wilhelm-Straße/Ecke Kronstraße sowie an der Eilperhofstraße) und in Untermeiderich an der Bergstraße (in der Nachbarschaft vom Stahldrahtwerk Arcelor-Mittal).
Festgesetzter Tagesmittelwert nur selten überschritten
An keiner dieser Messstellen hat es seit 2014 Überschreitungen beim Feinstaub gegeben – die Werte hat die Europäische Union festgelegt. Demnach dürfen im Jahresmittel 40 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft nicht überschritten werden, der Tagesmittel-Grenzwert von 50 Mikrogramm darf maximal 35 Mal pro Jahr überschritten werden. Diese Werte sind nun fünf Jahre in Folge eingehalten worden. Um diese Ergebnisse zu erreichen, hat die Schwerindustrie Filter eingebaut – zudem hat sich bei den privaten Heizungen viel getan: Kohle wird kaum noch verbrannt, Ölbrenner sind sauberer geworden. Viel Feinstaub produzieren allerdings Kaminöfen und offene Kamine, zudem gibt es Silvester regelmäßig dicke luft durch die Knallkörper.
Die Messergebnisse an den einzelnen Stellen: In Walsum war die Luft am besten. Dort gab es nur sechs Überschreitungstage. Gefolgt von Marxloh und Untermeiderich mit jeweils acht Tagen. In Bruckhausen waberten die feinen Stäube an der Kronstraße 13 Mal und an der Eilperhofstraße 16 Mal vermehrt herum. Zum Vergleich: An der Kardinal-Gahlen-Straße in der Altstadt, also fernab der Industrie, gab es neun Überschreitungstage. Das dürfte eine Folge des starken Autoverkehrs sein. In der Altstadt sind auch die Stickstoffdioxidwerte oftmals höher als im Duisburger Norden, speziell in Walsum.
Abschließende Ergebnisse werden erst im Frühjahr vorliegen
Stickstoffdioxid, das in einigen Städten zu Dieselfahrverboten führt, ist in Duisburg bislang kein ernstes Thema gewesen. Im Duisburger Norden gibt es Messstellen in Walsum und Bruckhausen.
Die bislang veröffentlichten Daten des Landesunweltamtes sind nur vorläufig. „Wie in den Vorjahren werden die abschließenden Ergebnisse erst im Frühjahr vorliegen“, berichtet Birgit Kaiser des Garcia, Pressesprecherein der Behörde. Das hängt damit zusammen, dass die Messergebnisse detailliert untersucht werden – und das dauert halt seine Zeit. Die bislang über die Homepage des Lanuv abrufbaren Ergebnisse nennen die Werte bis 31. Oktober vergangenen Jahres.
Die Luft ist im Duisburger Norden besser geworden
Dass die Feinstaubbelastung trotz der langen Trockenzeit 2018 nicht deutlich angestiegen ist, spricht dafür, dass die Luft nun nachhaltig besser geworden ist. Üblicherweise sorgt Regen für die Lüftreinigung.