Duisburg-Overbruch. . Mike Alexander Gillmann aus Duisburg-Overbruch wagt den Schritt vom Hobby zum Nebenberuf. Beliebt sind seine Star-Wars-Bilder von Darth Vader.
Er hält den Flyer für die Benefizveranstaltung in der Hand und freut sich sehr, dass er durch seinen Messestand bald einen guten Zweck unterstützen wird. Dass er mit Namen und Foto auf der Homepage der Convention angekündigt wird, das wirkt auf den Duisburger Künstler Mike Alexander Gillmann jedoch noch etwas unwirklich. Ebenso, dass Fans im November zu diesem Imperathomas Charity Con nach Gelsenkirchen kommen wollen, um ihn zu treffen und seine Bilder zu kaufen.
„Und es setzt mich ganz schön unter Druck“, sagt der 28-Jährige und lacht. Denn erst kürzlich wagte er den Schritt, aus seinem Hobby einen echten Nebenberuf zu machen. Den Ausschlag dafür gab zuvor eine kleine Fachmesse für Star Wars in Herne.
Seine Frau ließ sich sogar ein Motiv stechen
Über einen Bekannten bekam Gillmann die Chance, dort seine Kunstwerke zu präsentieren, die zu den weltberühmten Filmen passen, etwa von Weltraumbösewicht Darth Vader. Zudem wurde er um ein neues Bild gebeten, das für ein Kinderheim versteigert wurde. Er wählte den Kopfgeldjäger Boba Fett, für dessen Porträt er viel Lob aus der Star-Wars-Szene erhielt. Stolz sei er auf das Bild, doch gefreut habe ihn besonders, dass die Leute es gut fanden. Solch ein Erfolgserlebnis hatte Gillmann gar nicht erwartet.
Dagegen war es für seine Frau Nadine alles andere als überraschend. Sie ist von seinem Talent überzeugt, seitdem er ihr beim ersten Rendezvous ein Porträt schenkte. „Mike ist kreativ, und er macht so schöne Bilder, die muss die Welt sehen,“ schwärmt die 29-Jährige, die sich eine seiner Skizzen tätowieren ließ.
Früher war der Walsumer Zeitsoldat
Nadine Gillmann ist die treibende Kraft hinter dem gemeinsamen Projekt „Arts by MAG“, mit dem der Künstler aus Overbruch seine Werke präsentiert. „Sie ist meine Muse“, sagt Mike Alexander Gillmann über seine Frau. Doch sie ist auch fürs Geschäftliche zuständig, betreut die Homepage und erinnert ihren Mann daran, dass er sich Zeit und kreative Energie angemessen bezahlen lassen muss. Zudem führt sie auf Conventions die Verkaufsgespräche, während er malt. Sie mahnt ihn aber auch, nicht zu viele Aufträge anzunehmen. „Ich muss noch die richtige Mitte finden“, räumt er ein. Denn der gelernte gestaltungstechnische Assistent und frühere Zeitsoldat ist im Hauptberuf kaufmännischer Angestellter im Finanzwesen. „Gemalt habe ich schon immer, als Ausgleich für den Alltag. Ich brauche das Malen einfach.“
Dabei inspirieren ihn neben Star Wars vor allem das Computerspiel World of Warcraft und Superhelden. Doch seine Kunst entsteht nicht am Computer, lieber auf der Leinwand und derzeit auch auf Schallplatten. „Das alte Handwerk ist halt das Schöne“, findet er und verwirklicht sich mit Acrylfarben und Airbrush. Auf einen Stil oder eine Technik will er sich nicht festlegen. Auch seine Einflüsse sind sehr unterschiedlich. „Salvatore Dali hat mich durch meine Schulzeit begleitet, und Bansky ist natürlich eine Wucht.“ Beeindruckt ist er aber auch von dem Airbrush-Künstler Bas Maatjes und von dessen „unglaublichen Techniken“.
Das Projekt Arts by MAG läuft gut
Fast täglich malt Gillmann abends zwei bis drei Stunden in seinem Heimstudio. „Zwischen den Auftragsarbeiten muss ich aber immer eigene Projekte machen“, sagt er und meint etwa einen geifernden Ork-Krieger aus World of Warcraft oder den Stromkasten vorm Haus, den ein japanischer Garten ziert. Inspiration könne er immer und überall finden. „Ich habe mir angewöhnt, immer Papier und Stift dabei zu haben.“ Gerade auf Reisen, ob „im Flugzeug, im Zug oder am Strand“.
Das Projekt Arts by MAG laufe gut, sagt Mike Alexander Gillmann. Doch es erstaune ihn immer noch, wie groß es bereits geworden ist.