Hamborn. . Nach Reparatur und Modernisierung spielt nach 13 Monate wieder Musik in der Abteikirche. Ein „Setzer“ sorgt für neues Spielgefühl.

Der satte Klang der Orgel, er ist zurück in der Hamborner Abtei-Kirche. Nach Reparatur und Modernisierung herrschte 13 Monate Stille in den heiligen Mauern. Bei einem Konzert von Timothy Hone aus York in England haben sich jetzt zahlreiche Gäste vom Sound des 1986 gebauten Instruments überzeugen können – sie waren begeistert.

Ein besonderer Moment

Der renommierte Kirchenmusiker Peter Bartetzky hatte lange für eine Reparatur der prachtvollen und edlen Mönch-und-Prachtel-Orgel gekämpft. Er sprach Unternehmen, Mäzene, Privatpersonen an, denen daran gelegen sein konnte, die Orgel zu erhalten. Als dann endlich die nötige Summe bereitstand ging es im vergangenen Jahr an die Reparatur. Das erste Konzert war daher für den Mann, der sich mit ganzem Herzen der Hamborner Kirchenmusik verschrieben hat, ein ganz besonders Erlebnis.

Viel Technik, großer Klang: Alles ist neu in der Technik der Orgel.
Viel Technik, großer Klang: Alles ist neu in der Technik der Orgel. © Udo Gottschalk

Im Dezember gibt er selbst ein Konzert in der Kirche. Dann profitiert er auch von einer neu installierten Technik, um die er ebenfalls lange ringen musste. Ein sogenannter Setzer hilft, bestimmte Klangfarben für verschiedene Stücke zu speichern. „Jetzt kann man an den gewünschten Stellen – auch mitten im Lied – die vorher einprogrammierte Klangfarbe spielen“, sagt er. „Wer ohne dieses Gerät spielt, ist immer auf eine weitere Person angewiesen, die an den jeweiligen Stellen manuell Klangfarben einstellt – das erfordert große Konzentration“, sagt er. Mit der Maschine sei die Fehlerquote gleich null. „Außerdem entstehen zwischen den Liedern oder Liedabschnitten keine zu langen Pausen mehr“, sagt er.

Vorsprung durch Technik, also. Jedoch ist die Arbeit des Setzers keineswegs eine neuer Errungenschaft: „Elektronische Setzer gibt es schon lange, jedoch ist der Einbau nicht unkompliziert“, sagt er. Schon vor Jahren wurde seine Bitte, solch ein Gerät zu installieren, abgelehnt. Ein aufwändiger Umbau und ein Kostenpunkt von etwa 60 000 Euro waren damals die Gegenargumente.

Günstiger Zeitpunkt

Als jetzt allerdings die Reparatur anstand, war der Zeitpunkt günstig: „Für die aufwendigen Arbeiten an der Orgel musste ohnehin ein Teil der Verkleidung entfernt werden, so dass man auch den Setzer installieren konnte.“

Bartetzky ist mit dem Umbau durch Orgelbaumeister Christoph Neuhaus voll und ganz zufrieden. „Der Experte Neuhaus kannte die Orgel schon seit dem Baujahr 1986, denn er ist ehemaliger Mitarbeiter der Firma Mönch und Prachtel“, erklärt Bartetzky. „Bei ihm war die Orgel in besten Händen und er konnte Fehler, die vor einigen Jahren bei Reinigung und Reparatur gemacht wurden, beseitigen“, freut sich Bartetzky.

>>>Weitere Konzert-Termine

Weitere Konzerte gibt in der Kirche: 21. Oktober, 16.30 Uhr (Thierry Escaich). Am 9. Dezember (Udo Witt mit dem Rheydter Knabenchor und der Rheydter Mädchenkurrende und Peter Bartetzky), am 27. Januar 2019, 16.30 Uhr (Lisa Hummel), am 24. März, 16.30 Uhr (Andreas Warler), am 28. April (Jürgen Kursawa), am 26. Juni (Robert Schumann Hochschule), am 23. Juni (Folkwang Hochschule Essen).

Spenden für die Orgel sind dann immer willkommen