Duisburg-Neumühl/Carolinensiel. . Das Schmuckstück hat der Hamborner in Paris erstanden. Er schenkte es dem Neumühler Reiner Terhorst. Der brachte sie zum Museum in Carolinensiel.

Der heute 99 Jahre alte Hans Lembeck hat als einer der ersten Duisburger nach dem Zweiten Weltkrieg an der Nordseeküste Urlaub gemacht. Mit dem Wagen ging es nach Carolinensiel (südlich von Spiekeroog/Wangerooge) zum Camping. Ein Ziel, das er gerne angesteuert hat, und an das er sich gerne erinnert.

Hans Lembeck, der als Reiseleiter viel herumgekommen ist, hat vor Jahrzehnten durch Zufall eine alte Landkarte der Ostfriesischen Inseln und dem Küstenstreifen bei Carolinensiel auf einem Pariser Flohmarkt entdeckt. Und griff zu.

Karte zeigt die Nordseeküste vom Meer aus

Hans Lembeck hat vor wenigen Tagen den 99. Geburtstag gefeiert.
Hans Lembeck hat vor wenigen Tagen den 99. Geburtstag gefeiert. © Lars Fröhlich

Nun kennt der Privathistoriker, wie er sich selbst gerne bezeichnet, den Neumühler Tausendsassa Reiner Terhorst. Der wiederum bezeichnet sich selbst gerne als „Herzens-Carolinensieler“. Ihm vermachte der 99-Jährige diese Karte, nach dem Motto: „Das ist für Sie sicherlich auch ein schönes Erinnerungsstück.“ Terhorsts Freude war groß. Er fand aber, dass die Karte, die die Nordseeküste vom Meer aus zeigt und aus dem Jahr 1595 stammt, keinesfalls im privaten Wohnzimmer hängen darf. Vielmehr verdiene sie einen Platz, an dem viele Menschen Freude daran haben können, sagte er sich – und nahm Kontakt zum Sielhafenmuseum in Carolinensiel auf.

Dort kannte man die Karte – allerdings nur aus einem Atlas. Der niederländische Navigator und Kartograph Lucas Janzoon Waghenaer hatte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert zahlreiche Karten angefertigt, darunter auch diese.

Hans Lembeck ist ganz gerührt, dass die Karte ausgestellt wird

Museumsleiterin Heike Ritter-Eden musste nicht lange überlegen – dankbar nahm sie die Karte an, die vor geraumer Zeit offiziell überreicht wurde und nun im Museum zu sehen ist. Heike Ritter-Eden sei sich nahezu sicher, schildert Reiner Terhorst, dass es sich um ein ganz besonderes Werk handelt: „Das sieht mir stark nach einem Original aus“ hatte sie bei der Überreichung gesagt.

Hans Lembeck ist ganz gerührt, dass seine Karte nun in der Dauerausstellung zu sehen ist. Er selbst besitzt noch eine Kopie – für sein eigenes, umfangreiches Archiv.

Reiner Terhorst und Christoph Schultz sind Botschafter des Nordseebades

Den Kontakt zu Carolinensiel haben die Neumühler Reiner Terhorst und Christoph Schulz vor zehn Jahren aufgenommen. Inzwischen gelten die Beiden offiziell als „Botschafter des Nordseebades“, weil sie sich rührig um die Kontakte zwischen Duisburg und dem Nordseeörtchen kümmern.

Die Beziehungen starteten 2008 – damals reisten die beiden Neumühler mit den damaligen Bezirksamtsleiter Hans-Jürgen Nattkamp und Hamborns Bezirksbürgermeister Uwe Heider zur Küste. Sie wurden dort im historischen Rathaus als Delegation aus dem Ruhrpott empfangen.

Partnerschaft Neumühl/Carolinensiel 2008 offiziell besiegelt

Im selben Jahr kam der Gegenbesuch – es folgte der Eintrag ins Goldene Buch von Hamborn. Und eine Partnerschaft zwischen dem Bade- und Verkehrsverein Carolinensiel und der Neumühler Kaufmannschaft wurde offiziell besiegelt. Die Kaufleute waren von Anfang an mit im Boot und laden die Partner von der Waterkant stets zu ihren Festen ein – wie jetzt wieder.

Derzeit läuft das Revierfest. Es endet mit dem Feuerwerk am Montagabend. Bis Sonntag gibt es viel Unterhaltung auf dem Markt.